Erweiterte Diagnostik zur Erkennung chronischer Entzündungen im Zahnapparat und ihre systemischen Auswirkungen

Die Notwendigkeit erweiterter Diagnostik

Aufgrund der oft subtilen und schwer erkennbaren Natur von chronischen Entzündungen im Zahnapparat, wie sie bei NICO auftreten, ist es entscheidend, diese Störungen frühzeitig zu erkennen. Da herkömmliche diagnostische Methoden, wie Röntgenaufnahmen, häufig nicht ausreichen, um die zugrunde liegenden Funktionsstörungen und entzündlichen Prozesse sichtbar zu machen, sind erweiterte diagnostische Ansätze erforderlich. Hier kommen Methoden der funktionellen und biologischen Medizin ins Spiel, die den Fokus auf die Regulation und Dynamik des Körpers legen und somit auf subtile, aber relevante Abweichungen hinweisen können.

Diagnostische Verfahren der funktionellen Medizin

Eine der vielversprechendsten diagnostischen Methoden ist die Computerregulations-Thermographie nach Prof. Rost, ein Verfahren aus der Regulationsmedizin, das die Fähigkeit des Körpers zur thermischen Selbstregulation misst. Diese Methode ermöglicht es, Funktionsstörungen und Abweichungen von normalen Regulationsmustern sowie dem normalen Temperaturverhalten des Körpers zu erkennen. Insbesondere kann dieses Verfahren auf Störfelder im Kieferbereich hinweisen, die mit herkömmlichen bildgebenden Verfahren oft nicht sichtbar sind.

Die Thermographie basiert auf der Beobachtung, dass Funktionsstörungen in Organen oder Geweben mit einer veränderten Temperaturregulation einhergehen. Durch die Messung von Hauttemperaturen an bestimmten Punkten vor und nach einer Provokation (z.B. durch Abkühlung) können Bereiche mit eingeschränkter Regulationsfähigkeit identifiziert werden. Diese Funktionsstörungen können auf chronische Entzündungen, wie sie bei NICO auftreten, hindeuten und helfen, unerkannte Entzündungsherde im Zahnapparat zu lokalisieren.

Nicht-invasive Diagnostik im ambulanten Bereich

Der Vorteil dieser Art von diagnostischen Verfahren liegt darin, dass sie nicht invasiv sind und problemlos im ambulanten Bereich von Ärzten angewendet werden können, die sich auf präventive und funktionelle Medizin spezialisiert haben. Solche Ärzte legen den Fokus auf die frühzeitige Erkennung von Störungen im Körpersystem, noch bevor diese sich in schwerwiegenden Symptomen manifestieren. Die Temperaturregulationsmessung ist dabei eine einfach umzusetzende Methode, die ohne großen technischen Aufwand durchgeführt werden kann und dennoch wertvolle Hinweise auf chronische Entzündungsprozesse liefert.

Bioelektrische Regulationsdiagnostik und Herzratenvariabilität

Zusätzlich zur Thermographie gibt es weitere wichtige Verfahren der funktionellen Diagnostik, die auf bioelektrischen Veränderungen im Körper basieren. Eine davon ist die Messung der Herzratenvariabilität (HRV), die Aufschluss über den Gesamtzustand des autonomen Nervensystems und die Regulation von Sympathikus und Parasympathikus gibt. Die HRV ist ein sensibler Marker für die Stressbelastung des Körpers und kann Hinweise auf dysregulatorische Prozesse geben, die durch chronische Entzündungen, wie sie im Zahnapparat vorkommen, ausgelöst werden.

Darüber hinaus bietet die bioelektrische Regulationsdiagnostik eine schnelle und effiziente Möglichkeit, Funktionsstörungen und Störfelder im Körper zu erkennen. Hierbei handelt es sich um eine Methode, bei der elektrische und magnetische Provokationstests verwendet werden, um die spontane Reaktion des autonomen Nervensystems zu messen. In Kombination mit der Untersuchung des Muskeltonus, der auf Veränderungen im Sympathikus und Parasympathikus reagiert, lässt sich ein umfassendes Bild der funktionellen Störungen im Körper gewinnen.

Dieses Verfahren ermöglicht es, innerhalb weniger Minuten ein funktionelles Gesamtbild sowohl der Störherde als auch der betroffenen Organsysteme zu erstellen. Durch die Kombination verschiedener Reize und die Messung der direkten körperlichen Reaktionen können gezielte Rückschlüsse auf chronische Entzündungen und deren Fernwirkungen gezogen werden. Besonders hilfreich ist diese Methode in der Planung von individuellen Therapieansätzen, da sie genau aufzeigt, welche Organsysteme und Funktionen durch die chronischen Entzündungen im Zahnapparat beeinträchtigt sind.

Zielgerichtete Therapieplanung basierend auf funktionellen Diagnosen

Die oben beschriebenen diagnostischen Verfahren bieten eine wertvolle Grundlage für die Erstellung eines individualisierten Therapieplans. Anstatt nur die Symptome zu behandeln, können Ärzte gezielt auf die zugrunde liegenden Funktionsstörungen und Entzündungsherde eingehen. So kann beispielsweise die Kombination aus chirurgischer Entfernung von entzündetem Gewebe im Zahnapparat und einer systemischen Behandlung zur Unterstützung der körpereigenen Regulation entscheidend sein, um eine vollständige Heilung zu erreichen.

In der Praxis bedeutet dies, dass die Behandlung nicht nur auf den Kieferbereich beschränkt bleibt, sondern den gesamten Körper und seine Regulationsfähigkeit berücksichtigt. Durch die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Störfeldern kann verhindert werden, dass sich chronische Entzündungen zu systemischen Erkrankungen ausweiten und langfristig Schäden in verschiedenen Organsystemen verursachen.

Fazit

Chronische Entzündungen im Zahnapparat, insbesondere durch NICO, stellen eine ernsthafte, aber oft unerkannte Gefahr für den gesamten Körper dar. Um diese frühzeitig zu erkennen, sind erweiterte diagnostische Verfahren aus der funktionellen und biologischen Medizin notwendig. Methoden wie die Computerregulations-Thermographie, die Herzratenvariabilitätsmessung und die bioelektrische Regulationsdiagnostik bieten nicht-invasive, effektive Möglichkeiten, Funktionsstörungen und Störfelder im Körper aufzudecken. Sie ermöglichen eine zielgerichtete Therapieplanung, die nicht nur lokale Symptome behandelt, sondern systemische Zusammenhänge berücksichtigt und so langfristig eine ganzheitliche Heilung unterstützt.