Die Ozontherapie erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Bekanntheit und Beliebtheit. Was Ozontherapie eigentlich genau ist, wieso “Ozon” nicht nur etwas mit der Schutzschicht in der Atmosphäre zu tun hat und wofür Ozontherapie beim Menschen wirksam sein kann, erklären wir in diesem Artikel.
Was ist Ozon eigentlich genau?
Chemisch gesehen ist Ozon ein Molekül, das sich aus drei Sauerstoffverbindungen zusammensetzt. In der Atmosphäre schützt die Ozonschicht uns vor ultravioletter Strahlung, das Molekül findet aber auch im therapeutischen Kontext immer mehr Anklang.
Anwendung & Behandlung: Wie funktioniert Ozontherapie?
Die Behandlung mit Ozon sollte immer passend auf den einzelnen Patienten, dessen Situation und das zugrundeliegende Beschwerdebild zugeschnitten werden.
Folgende Anwendungsmöglichkeiten gibt es:
- intramuskuläre oder subkutane Injektion
- intravenöse Injektion
- als Eigenblutbehandlung
- als Beutelbegasung
- als rektale Begasung
- äußerlich in Salbenform
intramuskuläre oder subkutane Injektion
Hier wird eine kleine Menge Ozon-Sauerstoff-Mischung in den Muskel oder direkt unter die Haut gespritzt. Keine Sorge: Das Verfahren ist nicht schmerzhafter als eine einfache Spritze. Wichtig ist nur, dass nach der Injektion die betroffene Körperstelle gut massiert wird, damit sich das Ozon-Gemisch gut verteilen und so zu voller Wirksamkeit im Körper kommen kann.
intravenöse (oder intraarterielle) Injektion oder Eigenblutbehandlung
Auch hier wird Ozon gespritzt, allerdings nicht unter die Haut, sondern in die Vene oder Arterie. Dennoch sollte auch hier die betroffene Körperstelle gut massiert werden, um den Stoff zu verteilen.
Bei der Eigenblutbehandlung wird eine kleine Menge Blut entnommen, mit Ozon-Sauerstoff-Gemisch angereichert und wieder injiziert – eine kleine Blutmenge ist hier vollkommen ausreichend, man spricht hier von 1 – 5 Millilitern bei der Blutentnahme.
Als Beutelbegasung oder rektale Begasung
Ozon kann nicht nur innerlich als Injektion, sondern auch von außen Anwendung finden. Bei der Beutelbegasung oder der rektalen Begasung wird das Ozon äußerlich auf die zu behandelnde Körperstelle gesprüht.
Äußere Anwendung mit Ozonsalbe
Die wahrscheinlich unkomplizierteste Anwendungsform ist die Anwendung in Salbenform – diese kann auch bequem zuhause durchgeführt werden. Hier wird ein bis zweimal täglich eine mit Ozon versetzte Salbe aufgetragen – wichtig: Die Zusammensetzung der Salbe sollte individuell je nach Krankheits- und Beschwerdebild angepasst werden, von fertig gemischten Salben raten wir daher ab.
Wie oft und wie lange wird die Ozontherapie durchgeführt?
So individuell die Beschwerdebilder sind, so individuell ist auch die Therapie-Dauer. In der Regel geht man von 1-2 Sitzungen wöchentlich aus, über einen Zeitraum von 4-8 Wochen.
In besonderen Fällen kann die Ozontherapie auch täglich angewandt werden – dies sollte in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker erfolgen.
Bei welchen Krankheiten und Symptomen hilft die Ozontherapie?
Ozon hat unter anderem eine antioxidative Wirkung und wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus.
Bei folgenden Krankheiten kann Ozontherapie helfen:
- Arthrose
- Arterienverkalkung der Herzkranzgefäße
- Leberschädigungen
- Durchblutungsstörungen
- rheumatische Erkrankungen
- Migräne und Schwindel
- Asthma und Allergien
- Abszesse oder offene Wunden
Außerdem kann die Ozontherapie bei folgenden Symptomen und Krankheiten unterstützend wirken:
- Abgeschlagenheit
- langwierige Viruskrankheiten
- chronische entzündliche Krankheiten
- chronische Muskelschmerzen
Kontraindikationen: Wann darf die Ozontherapie nicht angewandt werden?
Generell sollte die Ozontherapie immer mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgestimmt werden, um sicherzustellen, dass sie sich für das jeweilige Krankheits- oder Beschwerdebild eignet.
Bei einigen Krankheiten wird von der Ozontherapie abgeraten – einige Beispiele hierfür sind Schilddrüsenüberfunktion, innere Blutungen oder ein akuter Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Auch bei der Einnahme bestimmter Medikamente oder einer akuten Strahlenbehandlung ist Vorsicht geboten.
Was kostet die Ozontherapie?
Die Kosten für eine Therapiesitzung unterscheiden sich, je nachdem, welche Therapieform angesetzt wird. Generell kann man mit Kosten zwischen 10 und 30 Euro pro Sitzung rechnen.
In den meisten Fällen kommt ein Anamnesegespräch on top, vor allem, wenn der Arzt oder Heilpraktiker zum ersten Mal aufgesucht wird. Dieses richtet sich in den meisten Fällen nach der Gebührenordnung für Ärzte oder Heilpraktiker.
Ozon in der Kritik: Möglichkeiten und Grenzen der Ozontherapie
Wer sich über Ozontherapie informiert, wird zwangsläufig auch auf kritische Stimmen stoßen – Ozontherapie sei wirkungslos oder sogar gefährlich.
Zum Teil stimmen wir den Kritikern zu: Wird Ozontherapie falsch angewendet, ist kann sie tatsächlich gefährlich sein. Veraltete Geräte, mit denen der Ozongehalt nicht genau gemessen werden kann, können ebenso zum Risiko werden wie Unwissen beim Behandler.
Aus diesem Grund raten wir dringend dazu, die Therapie nur bei erfahrenen Ärzten oder Heilpraktikern in Anspruch zu nehmen und von – möglicherweise falsch zusammengesetzten oder dosierten – Salben abzusehen, die nicht auf das eigene Symptombild angepasst hergestellt wurden.
Richtig angewandt ist die Ozontherapie nebenwirkungsarm und sehr hilfreich.
Für Therapeuten-Empfehlungen sprechen Sie uns gern an!