Schilddrüsenunterfunktion: Symptome und Behandlung

Etwa ein Prozent der Deutschen leiden an einer Schilddrüsenunterfunktion – Frauen darunter häufiger als Männer. Für viele bedeutet das lebenslange Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten , wobei gerade in den letzten Jahren ein Trend deutlich wird, der die Aufmerksamkeit weg von der klassischen Schulmedizin und hin zu alternativen Heilmethoden geht. 

Wir klären auf, was eine Schilddrüsenunterfunktion genau ist, welche Symptome sie mit sich bringt, wie die Unterfunktion diagnostiziert und wie sie behandelt werden kann. Dabei gehen wir auf verschiedene schulmedizinische, aber auch auf ganzheitliche Aspekte ein. 

Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) wird zu wenig T3 und T4 gebildet. Beides sind Hormone, die bei verschiedenen Stoffwechselprozessen im Körper mitwirken. Schulmedizinisch unterscheidet man zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Schilddrüsenunterfunktion, wobei letztere wesentlich häufiger vorkommt. 

Grund für eine Schilddrüsenunterfunktion kann beispielsweise ein Jod-Mangel sein, aber auch ein anderer Nährstoffmangel, eine chronische Schilddrüsenentzündung oder hormonelle Dysbalancen der anderen Hormonachsen, die die Schilddrüse in Mitleidenschaft ziehen.

Symptome & Anzeichen

Eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt sich meist schleichend, in der Regel treten nicht alle Symptome gleichzeitig auf – es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass Betroffene nicht alle, sondern nur eine Auswahl der möglichen Symptome zeigen, abhängig davon, wie ausgeprägt die Unterfunktion ist. 

Mögliche Symptome sind: 

  • Müdigkeit & extreme Erschöpfung
  • Depression und Angst
  • Konzentrationsstörungen
  • Antriebsmangel
  • Kopfschmerzen
  • Desinteresse
  • Kälteempfindlichkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Verstopfung
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Kühle, trockene Haut
  • Geschwollenes Gesicht, geschwollene Zunge und Augenpartien
  • Stumpfe Haare, Haarausfall
  • Gewichtszunahme

Diagnose & Untersuchung

Wer sich in einem oder mehreren Symptomen wiedererkennt, sollte seine Schilddrüse zur Sicherheit kontrollieren lassen – weil die Symptomatik erstmal recht unspezifisch ist und einzelne Symptome mehreren Krankheitsbildern zugeschrieben werden können, sind Betroffene beim Hausarzt oder Allgemeinmediziner zunächst am besten aufgehoben. 

Dieser wird nach einem ersten Gespräch sehr wahrscheinlich ein Blutbild anordnen und bei Bedarf weiter zum Endokrinologen verweisen. Hier wird die Schilddrüse dann weiter untersucht, etwa mittels Ultraschall, einem Szintigramm und weiteren Bluttests. 

Keine Sorge: Keine der Untersuchungen tut weh. 

Behandlung & Therapieansätze

Von klassischen schulmedizinischen Ansätzen über naturheilkundliche und ganzheitliche Ansätze bis hin zum “Trend” der Schilddrüsenbehandlung nach Anthony Williams haben sich mittlerweile sehr viele verschiedene und teilweise kontrovers diskutierte Behandlungsmöglichkeiten etabliert. Doch was funktioniert wirklich? 

Behandlung mit L-Thyroxin

Die klassische Herangehensweise aus der Schulmedizin ist die Behandlung mit L-Thyroxin. Das in Tablettenform zugeführte L-Thyroxin kann im Körper umgewandelt und so die mangelnden Schilddrüsenhormone ersetzt werden. 

Die medikamentöse Behandlung ist rein symptomatisch, ohne zusätzliche Therapie der Ursache ist die Tabletteneinnahme also langfristig nötig. L-Thyroxin sollte langsam eingeschlichen und auf keinen Fall plötzlich abgesetzt werden.

Jodmangel als Ursache & Jod als Behandlung

Jodmangel wird oft nicht erkannt, ist aber relativ weit verbreitet. So lassen sich die Symptome einer leichten Schilddrüsenunterfunktion oft schon mit einer Einnahme von Jod beheben. Wichtig ist, die Jod-Einnahme vorher mit einem Arzt oder Heilpraktiker zu besprechen, um die korrekte Dosierung zu finden. 

Einige Krankheitsbilder stehen als Kontraindikation zur Jod-Gabe, bei akuten oder chronischen Schilddrüsenentzündungen ist beispielsweise Vorsicht geboten. 

Stärkung der Nebennieren durch natürliche Hormone und angepassten Lebensstil

Schilddrüse und Nebennieren hängen eng zusammen, nicht selten wirkt eine erschöpfte Nebenniere sich auch auf die Schilddrüse aus. Es macht also durchaus Sinn, die Nebennierenfunktion ins Auge zu nehmen und hier gegebenenfalls zu unterstützen. 

>> Mehr Informationen zu Nebennieren

Optimale Nährstoffversorgung zur Unterstützung des Immunsystems & der Zellenergie

Der Körper als Ganzes funktioniert nur dann einwandfrei, wenn er optimal versorgt ist und so genügend Energie in den Zellen zur Verfügung steht. Nicht selten lassen sich erhebliche Behandlungserfolge erzielen, indem man den Nährstoffhaushalt ausgleicht, gegebenenfalls entgiftet und seine Ernährung langfristig umstellt. In diese Richtung geht auch die Trend-Therapie des selbst ernannten Gesundheits-Gurus Anthony Williams.

Welche Behandlungsmethode ist für mich geeignet? 

Ob eine medikamentöse Behandlung mit L-Thyroxin notwendig ist und ob ganzheitliche Methoden zusätzlich angezeigt sind, sollte mit einem Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden. 

Generell können wir nur die Empfehlung geben, auf sein eigenes Körpergefühl zu hören – eine Anpassung im Lebensstil und der Ernährung ist aber in den meisten Fällen ratsam und kann sicher nicht schaden. 

Ist eine Schilddrüsenunterfunktion heilbar? 

Ja. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann durchaus geheilt werden, allerdings nicht in jedem Fall. Ob die Unterfunktion rückgängig gemacht werden kann, hängt stark von der individuellen Krankheitsgeschichte und von den Begleiterkrankungen ab. 

Wir empfehlen hier die Beratung durch einen Arzt oder Heilpraktiker, stehen aber bei Fragen gern auch jederzeit zur Verfügung.