Die mikrobiologische Therapie basiert auf der Verwendung lebender Mikroorganismen, um das Gleichgewicht der Mikroflora im menschlichen Körper wiederherzustellen und somit verschiedene gesundheitliche Probleme zu behandeln. Hier sind detaillierte Empfehlungen für die Anwendung mikrobiologischer Präparate bei verschiedenen Gesundheitszuständen:
Akute Erkältungskrankheiten
- Präparat: Symbioflor 1 (enthält lebende Enterokokken)
- Anwendung: Stündlich 5 – 8 Tropfen im Mund verteilen, gut herumspülen und dann schlucken. Zusätzlich kann Symbioflor 1 in ein Nasensprayfläschchen gefüllt werden, um stündlich 1 – 2 Sprühstöße in beide Nasenlöcher zu geben, oder alternativ 3 Tropfen mit einem schmalen Teelöffel direkt in die Nase geben.
Akute Durchfallerkrankungen
- Präparat: Symbioflor 2 (enthält E. coli Keime)
- Anwendung: 5 – 7 mal täglich 10 Tropfen. Zusätzlich kann die Einnahme von Myrrhe, Kamille und Kohle (z.B. Myrrhinil intest) oder Saccharomyces (z.B. Perocur forte oder Perenterol forte) erfolgen.
Chronische Erkrankungen
Vorphase:
- Präparat: Pro-Symbioflor (enthält Bestandteile von Enterokokken und E. coli)
- Anwendung: Beginn mit 2 x 5 Tropfen täglich, um 2 Tropfen steigern bis 2 x 7, dann 2 x 9 bis auf 2 x 15 oder 2 x 20 Tropfen. Bei dieser Dosierung für ca. vier Wochen bleiben.
Phase I:
- Präparat: Symbioflor 1
- Anwendung: 2 x 20 Tropfen von Beginn an für ca. vier bis acht Wochen.
Phase II:
- Präparat: Zusätzlich zu Symbioflor 1, nun Symbioflor 2
- Anwendung: Beginn mit einer kleinen Dosis, bis zu 2 x 20 Tropfen steigern und bei dieser Dosierung bis zur Stabilisierung bleiben.
Erkrankungen mit Überreaktionen (z.B. Asthma, Allergien, Neurodermitis)
Vorphase:
- Präparat: ProSymbioflor
- Anwendung: Beginn mit 2 x 2 Tropfen, täglich um 1 Tropfen steigern bis auf 2 x 15 Tropfen. Bei dieser Dosierung für ca. acht bis zehn Wochen bleiben.
Phase I:
- Präparat: Zusätzlich Pro-Symbioflor nun auch Symbioflor 1
- Anwendung: 2 x 20 Tropfen.
Phase II:
- Präparat: Absetzen von ProSymbioflor und Weiterführung von Symbioflor 1; Beginn mit Symbioflor 2
- Anwendung: 2 x 2 Tropfen, täglich um 1 Tropfen steigern bis auf 2 x 15 Tropfen. Bei dieser Dosierung für ca. acht Wochen bleiben. Oft in Kombination mit lebenden Milchsäurebakterien (z.B. Symbiolact comp.) 1 x täglich.
Diese Empfehlungen basieren auf der Annahme, dass die Wiederherstellung und Unterstützung einer gesunden Mikroflora im Körper bei der Behandlung und Prävention verschiedener Krankheiten hilfreich sein kann. Wie bei allen therapeutischen Ansätzen ist es wichtig, diese Behandlungen unter Aufsicht eines qualifizierten Gesundheitsdienstleisters durchzuführen, um die individuelle Eignung und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Zuständen zu überprüfen.
Die mikrobiologische Therapie, insbesondere der Einsatz von Probiotika, hat sich als eine effektive Methode zur Förderung der Darmgesundheit etabliert. Probiotika, lebende Mikroorganismen, die, wenn in angemessenen Mengen verabreicht, gesundheitliche Vorteile bieten, spielen eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung einer ausgewogenen Darmflora. Ihre Wirksamkeit wird jedoch deutlich erhöht, wenn sie mit zusätzlichen therapeutischen Maßnahmen kombiniert werden, darunter Sorbentien und Phytoseptika.
Phytoseptika sind pflanzliche Substanzen, die einen schützenden Effekt gegen pathogene (krankheitserregende) Mikroorganismen im Darm bieten. Sie unterstützen das Immunsystem des Darms dabei, das mikrobielle Gleichgewicht zu regulieren, indem sie helfen, schädliche Bakterien zu eliminieren und die Ansiedlung nützlicher Mikroben zu fördern. Dadurch kann das Immunsystem effektiver entscheiden, welche Mikroben im Darm verbleiben dürfen und welche durch Antikörper zerstört werden sollen. Somit wird der Darm in die Lage versetzt, seine Funktion als „Regent seines Reiches“ wieder wahrzunehmen, wobei die Darmflora ein direktes Produkt der Aktivität des darmassoziierten Immunsystems ist.
Eine weitere wichtige Komponente in der Verbesserung der Wirksamkeit von Probiotika ist die Verwendung von Sorbentien. Diese Substanzen binden die während der Verdauung entstehenden Toxine sowie Umweltgifte, die normalerweise über den Darm ausgeschieden werden. Durch die Bindung dieser Giftstoffe durch Sorbentien wird verhindert, dass sie im Darm reabsorbiert werden, wodurch der Körper effektiver entgiften kann. Zu den gängigen Sorbentien gehören Flohsamen, Heilerde, Balkenpräparate und Pektin. Zudem haben auch faserreiche Nahrungsbestandteile eine toxinbindende Wirkung, was ihre Bedeutung in der Ernährung unterstreicht.
Die Bedeutung von Sorbentien in der Therapie kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, besonders in einer von technischen Umwelteinflüssen geprägten Gesellschaft, in der Giftstoffe eine ständige Bedrohung darstellen. Ihre Fähigkeit, die Wirkung von Probiotika zu übertreffen, macht sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Gesundheitsvorsorge.
Der Vergleich der Darmflora mit einer Wiese verdeutlicht den Nutzen von Phytoseptika und Sorbentien: Wie ein Vertikutierer, der Platz für neue, gewünschte Pflanzen schafft, indem er Unkraut und Moos entfernt, helfen diese Substanzen, den Darm von schädlichen Mikroorganismen zu befreien und die Ansiedlung nützlicher Bakterien zu erleichtern. Diese Analogie illustriert die Bedeutung der Kolonisationsresistenz, ein Phänomen, das beschreibt, wie die vorhandene Mikroflora die Ansiedlung neuer, potenziell pathogener Mikroorganismen verhindert. Durch die Kombination von Probiotika mit Sorbentien und Phytoseptika wird dieser Effekt verstärkt, was zu einer gesünderen Darmflora und einem verbesserten Wohlbefinden führt.