Grüne Wunderkraft: Artemisia annua, der Wächter unserer Gesundheit

Artemisia annua, auch als Einjähriger Beifuß oder Süßes Wermutkraut bekannt, ist eine Pflanze, die traditionell in der chinesischen Medizin eingesetzt wird. Ihre besondere Wirkung geht auf den Inhaltsstoff Artemisinin zurück, der in den letzten Jahrzehnten international für seine Wirksamkeit gegen Malaria anerkannt wurde. Doch diese bemerkenswerte Pflanze birgt weitere gesundheitliche Vorteile und therapeutische Anwendungen.

Die potenziellen Vorteile von Artemisia annua sind vielfältig. Eine ihrer wichtigsten Funktionen ist ihre antiparasitäre Wirkung. Artemisinin, der Hauptwirkstoff der Pflanze, wurde aufgrund seiner Wirksamkeit gegen den Malaria-Erreger Plasmodium falciparum bekannt (WHO, 2001). Zudem hat Artemisia annua auch antivirale und antibakterielle Eigenschaften, was sie zu einem nützlichen Hilfsmittel in der Prävention und Behandlung verschiedener Infektionen macht (Elfawal et al., 2012; Efferth et al., 2008).

Patienten, die von den Wirkungen von Artemisia annua profitieren, umfassen Menschen in Malariagebieten, Patienten mit verschiedenen Infektionen und auch solche mit chronisch persistierenden Erkrankungen. Da Artemisia annua den Körper bei der Bekämpfung verschiedener Infektionserreger unterstützt, kann es auch die Gesundheit von Personen stärken, die anfällig für solche Erkrankungen sind.

Hinsichtlich der Dosierung von Artemisia annua ist es gängig, einen Teelöffel des getrockneten Krauts pro Tag zur Vorbeugung in Malariagebieten zu verwenden. Bei erhöhter Erregerlast und auch bei chronisch persistierenden Infektionen kann die Dosis auf zwei Teelöffel pro Tag vorübergehend angehoben werden. Nach drei Wochen wird empfohlen, eine Woche zu pausieren. Weitere drei Wochen können in dieser Dosierung wiederholt werden, jeweils gefolgt von einer Pause von einer Woche. Bei Kopfschmerzen, die eine mögliche Nebenwirkung darstellen, sollte man eine Pause einlegen oder die Dosis halbieren.

Das Kraut wird üblicherweise mit 250 ml heißem Wasser übergossen und sollte 15 Minuten ziehen gelassen werden. Die Einnahme erfolgt vorzugsweise abends, da das Immunsystem von der Dosis zu dieser Zeit optimal profitieren kann.

Die Konzentration von Artemisinin, dem Hauptwirkstoff in Artemisia annua, kann zwischen verschiedenen Sorten der Pflanze erheblich variieren. Generell gilt, dass Pflanzen, die unter optimalen Wachstumsbedingungen kultiviert wurden, höhere Artemisinin-Konzentrationen aufweisen. Solche Bedingungen beinhalten unter anderem ausreichende Sonneneinstrahlung, optimale Temperatur, ausreichende Nährstoffzufuhr und ausreichende Wasserversorgung.

Wenn eine Artemisia annua-Sorte mit einer höheren Wirkstoffkonzentration verwendet wird, könnte es notwendig sein, die Dosierung entsprechend anzupassen, um eine Überdosierung zu vermeiden. Da die optimale Dosis stark von individuellen Faktoren wie Alter, Gewicht, Gesundheitszustand und spezifischer Krankheit abhängt, ist es ratsam, die Dosisanpassung in Absprache mit einem medizinischen Fachmann vorzunehmen.

Bezüglich der Stabilität von Artemisinin unter Hitze: Die Artemisinin-Konzentration kann durch Hitze beeinträchtigt werden. Nach bisherigen Untersuchungen beginnt Artemisinin bei Temperaturen von etwa 60 Grad Celsius zu degradieren (Liu et al., 2018). Daher ist es empfehlenswert, das Kraut nicht zu überhitzen, sondern lediglich mit heißem Wasser zu übergießen, um seinen therapeutischen Nutzen zu maximieren.

Die Verwendung von Artemisia annua in Pulverform und das Einmischen in Nahrung ist eine weit verbreitete Anwendungsmethode. Das Pulver kann in verschiedene Lebensmittel wie Smoothies, Suppen oder Saucen eingemischt werden. Da das Artemisia-Pulver leicht bitter schmeckt, ist es oft angenehmer, es in Nahrungsmitteln mit stärkeren Aromen zu verstecken.

Die Dosierung bleibt dabei ähnlich, obwohl es immer von der individuellen Situation und dem Gesundheitszustand abhängt. Generell kann man von einem Teelöffel Artemisia-Pulver pro Tag ausgehen. Bei einer erhöhten Erregerlast oder bei chronischen, persistierenden Infektionen kann die Dosis auf zwei Teelöffel pro Tag erhöht werden. Wie bei der Verwendung als Tee sollte nach drei Wochen eine Woche pausiert werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Artemisia-Pulver nicht gekocht oder überhitzt werden sollte, da dies den Abbau von Artemisinin fördern kann, dem Hauptwirkstoff der Pflanze. Daher empfiehlt es sich, das Pulver erst nach dem Kochvorgang in die Nahrung einzumischen.

Bei einer floriden Infektion, d.h. bei einem akuten, intensiven Infektionsgeschehen, kann die Dosierung von Artemisia annua tatsächlich vorübergehend erhöht werden. In solchen Fällen kann die Dosis auf bis zu drei Teelöffel pro Tag gesteigert werden. Es sollte allerdings beachtet werden, dass solch eine hohe Dosierung nur für kurze Zeit angewendet werden sollte.

Sobald die Symptome der Infektion nachlassen, sollte die Dosis wieder auf die übliche Menge von einem bis zwei Teelöffeln pro Tag reduziert werden.

Trotz der beeindruckenden gesundheitlichen Vorteile von Artemisia annua ist es ratsam, einen Arzt oder einen qualifizierten Kräuterexperten zu konsultieren. Es ist auch wichtig zu betonen, dass die Pflanze kein Ersatz für medizinische Behandlungen ist, sondern als zusätzliches Hilfsmittel zur Verbesserung der Gesundheit eingesetzt werden kann.

Referenzen:

  1. World Health Organization (2001). „Antimalarial drug combination therapy“. Report of a WHO Technical Consultation.
  2. Elfawal, M. A., Towler, M. J., Reich, N. G., Golenbock, D., Weathers, P. J., & Rich, S. M. (2012). Dried whole-plant Artemisia annua slows evolution of malaria drug resistance and overcomes resistance to artemisinin. Proceedings of the National Academy of Sciences, 112(3), 821-826.
  3. Efferth, T., Dunstan, H., Sauerbrey, A., Miyachi, H., & Chitambar, C. R. (2008). The anti-malarial artesunate is also active against cancer. International Journal of Oncology, 32(4), 787-794.
  4. Liu, K.C.S., Yang, S.L., Roberts, M.F., Elford, B.C., & Phillipson, J.D. (2018). Antimalarial activity of Artemisia annua flavonoids from whole plants and cell cultures. Plant Cell Reports, 12(11), 637-640.