Long Covid und Post Covid: Symptome und Behandlung

Wie Sie Ihre Gesundheit wieder ins Gleichgewicht bringen können

Viele Menschen berichten nach einer akuten Covid-19 Erkrankung über anhaltende Beschwerden und fühlen sich auch Monate nach der Erkrankung noch nicht wieder vollkommen leistungsfähig. Experten gehen davon aus, dass ca. 10 – 20 % der Covid-19 Patienten*innen an Langzeitfolgen, dem sogenannten Post–Covid–Syndrom bzw. an Long Covid leiden.

Meistens kommt es nach wenigen Wochen zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden. Manche Betroffene sind jedoch noch längere Zeit nach der akuten Erkrankung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen, benötigen deutlich länger, um zu genesen oder entwickeln auch neue Symptome im Zusammenhang mit einer durchgemachten Covid-19 Infektion.

Auch wiesen einige Studienergebnisse darauf hin, dass noch weit aus mehr Menschen betroffen sein könnten. So wurde in einer Untersuchung der Universität Oxford, des National Institute for Health Research und des Oxford Health Biomedical Research Center festgestellt, dass 37 % der Genesenen in den ersten drei bis sechs Monaten nach der Coronainfektion mindestens ein Long Covid Symptom diagnostiziert bekommen haben. Das Coronavirus befällt neben der Lunge auch andere Organe wie Herz, Nieren, Leber und Gehirn, daher sind die Symptome der Langzeitbeschwerden vielfältig.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), infektionsschutz.de, https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/basisinformationen/long-covid-langzeitfolgen-von-covid-19, CC BY-SA 4.0

Long Covid und Post Covid: Was ist der Unterschied?

Long Covid umfasst Beschwerden, die 4 – 12 Wochen nach der akuten Infektion auftreten. Die Betroffenen sind also genesen und haben nachweislich keine Coronaviren mehr in ihrem Körpersystem, aber leiden an Beschwerden der vorangegangenen Infektion.

Post Covid bezeichnet Beschwerden, die über einen längeren Zeitraum als 12 Wochen nach der Infektion fortbestehen oder neu auftreten. Dazu zählen z. B. auch Verschlechterung einer bestehenden Grunderkrankung.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Andauernde Müdigkeit und Erschöpfung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Atemnot und Husten
  • Verlust des Geruchs – und Geschmackssinns
  • Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Missempfindungen der Nerven
  • Schwindel und Tinnitus
  • psychische Probleme, Ängste und Depressionen
  • anhaltende Entzündungen einzelner Organe durch das Virus selbst
  • anhaltende überschießende Reaktion des Immunsystems auf die Virusinfektion
  • begleitende Koinfektionen bedingt durch die Erschöpfung

Typisch ist ein wellenförmiger Verlauf der Beschwerden, mit Phasen, in denen sich die Menschen wieder gut fühlen und Phasen, bei denen es zu einer deutlichen Verschlechterung kommt. Die Betroffenen empfinden ihr Alltagserleben als beschwerlich und fühlen sich in ihrer Leistungsfähigkeit, insbesondere im Beruf oder im Familienleben eingeschränkt, berichten über Schlafprobleme und Sorgen. Solche Langzeitfolgen sind allerdings auch von anderen schweren Virusinfekten bekannt, wie z.B. Ebola, Grippe und anderen SARS–Viren oder dem Epstein–Barr–Virus.

Grundsätzlich ist die Abgrenzung des Post Covid Syndroms zu anderen Erkrankungen komplex. Vor allem bei älteren Patienten, die häufig von vielen Erkrankungen gleichzeitig betroffen sind, können unspezifische Symptome wie Erschöpfung oder Muskelschwäche nicht immer eindeutig einer durchgemachten Covid-19–Infektion oder einer anderen Grunderkrankung zugeordnet werden. Daher sollten Betroffene unbedingt ihren Arzt konsultieren, um die Beschwerden abzuklären und einen Behandlungsverlauf zu besprechen.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), infektionsschutz.de, https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/basisinformationen/long-covid-langzeitfolgen-von-covid-19, CC BY-SA 4.0

Therapie bei Long Covid und Post Covid: Behandlungsmöglichkeiten und Reha-Kuren

Neben mittlerweile vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten wie beispielsweise Ausdauertraining, um die Lungenleistung oder das Gleichgewichtsgefühl wieder zu verbessern wird bei Reha-Kuren stets individuell auf die Symptome und die Lebensumstände des oder der Betroffenen geachtet.
In vielen Rehakliniken werden die Betroffenen systemorientiert betreut und können auch nach einem stationären Aufenthalt ambulant versorgt werden. Da jedoch nicht jeder Patient eines stationären Aufenthaltes bedarf, gibt es gezielte Therapiemöglichkeiten, die ambulant durchgeführt werden können.

Um die Beschwerden nach einer Covid Erkrankung gezielter und damit effizienter zu behandeln, empfiehlt es sich, folgende Funktionsdefizite diagnostisch bestimmen zu lassen:

  • Mitochondriale Dysfunktion,
  • Nebennierenschwäche,
  • Progesteronmangel und Testosteronmangel,
  • Serotoninmangel und Dopaminmangel,
  • Dysbiose des Darmes,
  • Blockade des Vitamin-D-Rezeptors als Marker für chronische Viruslasten,
  • D-Dimer Bestimmung,
  • zirkulierende Immunkomplexe,
  • antinukleäre Antikörper.

Es empfiehlt sich, die Funktion der Nebennieren genauer zu untersuchen. Wie auch bei anderen Infektionen kann das Coronavirus die Nebennieren und somit auch das Stresssystem des menschlichen Körpers in Mitleidenschaft ziehen. Klinischen Beobachtungen zufolge bestehen Hinweise darauf, dass die Langzeitbeschwerden bei Betroffenen auch durch Störungen der Stresshormonachse in Kombination mit immunologischen Fehlreaktionen ausgelöst werden können.

Immunsystem unterstützen und Störungen im Körpersystem ausfindig machen

Behandlung der Nebennierenschwäche beschleunigt die Gesundung

Bereits seit einigen Jahrzehnten ist es bekannt, dass es im Rahmen von verschiedenen Infekten zu Regulationsstörungen kommen kann, z. B. ein Zusammenbruch der HPA – Achse (Steuerung der Hypophyse und Nebenniere). In der Folge funktioniert die körpereigene Cortisolproduktion nicht mehr richtig. Vor allem bei Menschen mit schweren Grippesymptomen konnte dies beobachtet werden und auch Patienten, die andere Infektionserkrankungen durchlebt haben, wiesen nicht selten eine Störung der Nebennierenfunktion auf. Daher ist es wichtig, die Nebennieren zu untersuchen – vor allem nach durchgemachten Infekten, wie dem Covid-19 Virus.

Zudem ließ sich interessanterweise beobachten, dass das Immunsystem effektiver arbeitete, wenn die Nebennierenfunktion mit sanfter Cortison–Substitution unterstützt wurde. Menschen mit leichter, vorbestehender Schwäche der Nebenniere, welche eine lebenserhaltende dauerhafte Medikamentendosis einnahmen, kamen wesentlich schneller aus Infektionserkrankungen heraus als unbehandelte Menschen. Warum? Weil die Hormonsteuerungsachse nicht abfallen konnte. Die Symptome waren deutlich milder und die Gesundung erfolgte in doppelter bis dreifacher Geschwindigkeit.

In seinem Buch „Safe Uses Of Cortisol“ beschreibt Dr. William McK. Jefferies die Anfälligkeit von Patienten mit chronischer Nebennieren–Insuffizienz für Stress jeglicher Art. Betroffene mussten vor der Entdeckung von Cortisol in ein Krankenhaus eingeliefert und mit einer Kochsalzlösung und Glukose behandelt werden. Eine gewöhnliche Atemwegsinfektion verursachte häufig einen akuten Zusammenbruch, den man als Nebennierenkrise bezeichnet.

Nach der Einführung von Cortisol wurden Patienten mit einer Nebenniereninsuffizienz immer noch vor Atemwegserkrankungen gewarnt und angewiesen, bei auftretenden Symptomen einer Erkältung die Dosierung von Glucocorticoid zu erhöhen und ihren Arzt aufzusuchen. Man konnte feststellen, dass Patienten über Monate und Jahre hinweg berichteten, dass Erkältungen ausblieben oder sie nur sehr leichte Krankheitsverläufe hatten. Die meisten der Patienten hatten keinerlei Symptome und falls doch welche auftraten, erhöhte man die Ersatzdosis von Glucocorticoid und die Beschwerden verschwanden.

Die kontrollierte Behandlung mit Cortison ist frei von Nebenwirkungen und beschleunigt nicht nur den Heilungsverlauf, sondern kann schwerwiegende Komplikationen vermeiden. Mit einer kontrollierten Behandlung mit Cortison ist nicht die übliche pharmakologische Dosierung gemeint, sondern eine physiologische Niedrigdosis, die an den natürlichen Cortisolspiegeln des menschlichen Körpers orientiert ist.

Vor allem im Rahmen einer Coronainfektion versucht man Hospitalisierung (Krankenhausbehandlungen) zu vermeiden und Menschen vor schweren Verläufen zu schützen. Die spezielle Unterstützung der Nebenniere hat sich in vielen Fällen in der Praxis bereits mit Erfolg bewährt und sollte bei der Behandlung von Infektionserkrankungen in Erwägung gezogen werden. Eine symptomorientierte Low–Dose (niedrig Dosis) Therapie zeigte in eigenen klinischen Beobachtung bei der Behandlung von akuten Infekten und Corona bemerkenswerte Ergebnisse und schaffte auch bei vulnerablen Gruppen und Menschen mit bereits schwereren Verläufen zeitnahe Linderung der Beschwerden und bewahrte die Betroffenen von einem Krankenhausaufenthalt. Falls Sie in der Vergangenheit einen akuten Infekt durchlebt haben oder an Corona erkrankt waren und nun die Bedenken an einer Long Covid oder Post Covid Erkrankung mit einer Fehlregulation der Nebenniere haben, dann können Sie mithilfe des sogenannten Cortisol–Profils ermitteln, ob eine Fehlregulation vorliegt und eine Behandlung notwendig ist. Den Test können sie bequem mittels Speichelprobe von zu Hause aus machen und auswerten lassen. Präventive Maßnahmen können auch im Falle einer Coviderkrankung vor möglichen Langzeitbeschwerden schützen, wenn man die nötigen Informationen zur Hand hat, was im eigenen Körper vor sich geht.

Menschen mit Vorerkrankungen und Erschöpfungszuständen oder bereits einer unbemerkten Fehlfunktion der Nebenniere, ausgelöst durch vergangene Infekte, sind prädisponiert für länger andauernde Covid Verläufe, auch die Darmgesundheit spielt dabei eine Rolle. Eine unterstützende Behandlung mit Cortison kann z. B. so aussehen, dass man entweder die Hälfte der Eigenproduktion einnimmt oder im Falle einer akuten Infektion die doppelte oder dreifache Menge der natürlichen Dosis über 2–3 Tage substituiert und somit die natureigene Funktion des Körpers simuliert, welche bei akutem Infekt-Stress die Eigenproduktion um das doppelte oder dreifache hochfährt.

Es empfiehlt sich auch andere messbare Mangelzustände zu überprüfen, so lässt sich beispielsweise die Erschöpfung des Körpers auch im Gehirn über die Messung von Neurotransmittern überprüfen.

Sexualhormone und Histamin-System

Eine verzögerte Erholung oder anhaltende Schwäche können auch durch andere Störungen im Körpersystem auftreten. So kann es vorkommen, dass bei manchen Patienten stark verminderte Progesteron – oder Testosteronwerte vorliegen.
Darüber hinaus können auch Störungen im Histamin-System bestehen. Betroffene erholen sich schneller, wenn Mastzellaktivierungen gezielt mit Antihistaminika behandelt werden, um die immer wieder überschießenden Mastzellreizungen zu regulieren.

Welche Rolle spielen Vitamin C und Vitamin D bei der Behandlung von Corona und Langzeitbeschwerden?

Während einer viralen Infektion hat das körpereigene Immunsystem einen enormen Mehrbedarf an Vitamin C. Nicht abgefangene oxidative Entzündungsvorgänge können in der akuten Mangel-Situation Symptome wie Müdigkeit, Schmerzen, Atembeschwerden und kognitive Störungen verursachen. Der lebenswichtige Vitalstoff ist an über 150 verschiedenen Stoffwechselfunktionen des Körpers beteiligt, somit ist ein Vitamin–C Mangel ein krankmachender Zustand für den menschlichen Körper. Studien bei Covid-19-Patient*innen weisen häufig einen klinischen Vitamin-C-Mangel hin. Obwohl bei Long Covid der Vitamin-C-Status bislang noch nicht untersucht wurde, ist ein Mangel auch nach der akuten Phase der Erkrankung wahrscheinlich und sollte bei der Behandlung bedacht und ausgeglichen werden. Nicht zuletzt, weil die Symptome eines Vitamin-C-Mangels denen von Long COVID sehr ähneln.

Wird ein stark ausgeprägter Mangel festgestellt, kann dieser möglicherweise nicht mehr nur durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und stark vitaminreicher Nahrung behoben werden und sollte durch intravenöses hoch dosiertes Vitamin C behandelt werden. Klinisch konnte man bei post viralen Erschöpfungszuständen eine bemerkenswerte Linderung der Symptomatik durch Vitamin-C-Infusionen und weitere Stoffwechsel aktivierende Maßnahmen beobachtet werden. Auch Begleitsymptome wie Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Depressionen nahmen deutlich ab.

Vitamin D

Darüber hinaus zeigen aktuelle Forschungsergebnisse die Bedeutung des Vitamin–D Spiegels in Verbindung mit der Anfälligkeit für eine Covid-19 Erkrankung. Bei einem schweren Mangel des sogenannten Sonnenhormons bestehe ein 18 – fach höheres Risiko, dass der Virusinfekt zum Tod führt. Diese Ergebnisse haben Wissenschaftler der Universität Heidelberg veröffentlicht. In Alten – und Pflegeheimen, in denen die Bewohner mit Vitamin–D supplementiert wurden, überlebten alle schwere Infektionswellen und auch erste internationale Publikationen zeigen beachtliche Ergebnisse: Vitamin-D senkt mit steigendem Spiegel das Risiko positiv auf das Virus getestet zu werden und auch die Notwendigkeit der Krankenhausaufenthalte konnten nach einer Vitamin–D Gabe deutlich verringert werden.

Eine aktuelle Studie aus Frankreich zeigt, dass ein Teil der im Mittel 88-jährigen Bewohner, welche präventiv 1x/pro Monat 50.000 – 80.000 IE Vitamin-D erhielten, im Falle einer Covid Erkrankung von einer um 93 % reduzierte der Sterblichkeit profitierten. Die Überlebenszeit war im Vergleich zu den beiden Vergleichsgruppen ohne vorbeugende Vitamin-D Gabe signifikant verlängert.

Großartige Helfer: pflanzliche Antibiotika, auch Phytoseptika genannt

In Zeiten zunehmender Antibiotika Resistenzen feiern pflanzliche Antibiotika ein Comeback. Zahlreiche Studien belegen, dass Pflanzen wie Oregano, Thymian, Salbei, Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und viele weitere Pflanzen und Pilze Antibiotika ähnliche Wirkungen entfalten, wenn auch etwas schwächer. Der große Vorteil solcher Phytoseptika ist, dass die Wirkstoffe in den der zuvor genannten Pflanzen nicht nur bei Bakterien helfen, sondern auch bei Viren, Pilzen und parasitärem Befall. Sie entfalten eine breitere Wirksamkeit als herkömmliche Antibiotika, weshalb sie auch Phytoseptika genannt werden. Mittlerweile liegen international zahlreiche Nachweise vor über die Wirksamkeit zur Abwehr von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten (Literatur siehe unten).

Eine enorme Entlastung des Immunsystems wird erreicht, wenn verschiedene Pflanzenextrakte kombiniert und eine ausreichend starke Dosierung gewählt werden. Verwendet man diese pflanzlichen Helfer parallel zu den herkömmlichen Antibiotika, lassen sich Resistenzen vermeiden und zugleich die Verträglichkeit verbessern, weil einer Pilzüberbesiedlung mit Darm-Dysbiose entgegengewirkt wird. Bei einer Covid Infektion können, bedingt durch die Überforderung des Immunsystems, ansonsten harmlose Infektionen schwere, und verzögerte Krankheitsverläufe verursachen. Nicht selten werden dabei Viren, Bakterien und Pilze im Rahmen „opportunistischer Infektionen“ aktiv, indem sie „die günstige Gelegenheit“ – nämlich die Schwäche des Immunsystems – nutzen, um sich zu verbreiten. Durch diesen Vorgang wird die Abwehrkraft zusätzlich geschwächt und es fällt dem Organismus immer schwerer, einer solchen Mischinfektion entgegenzutreten. Dadurch wiederum erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Autoimmunreaktionen auftreten.

Sobald pflanzliche Antibiotika beim Zurückdrängen von Mischinfektionen das Immunsystem unterstützen, kann sich dieses wieder effektiver gegen Coronaviren behaupten. Dies bedeutet auch, dass die Wahrscheinlichkeit von schweren Corona-Verläufen und die Entwicklung von Long Covid oder Post Covid geringer ist. Bestehen Müdigkeit und andere Post Covid Symptome, können im Hintergrund unbemerkt weitere chronische Infekte das Erkrankungsbild mitverursachen. Es ist nicht selten, dass Patienten nach einer Covid Infektion schwer erschöpft sind, weil sich gleichzeitig ein Pfeiffersches Drüsenfieber oder eine überstandene Borreliose reaktiviert hat. Hier hilft eine gezielte medizinische Funktionsdiagnostik wie LTT-Messungen oder Vitamin-D-Rezeptor-Blockade, um feststellen, ob Koinfektionen bei der Verursachung des Long Covid oder Post Covid beteiligt sind.

Autoimmunreaktionen

Bereits eine Woche nach Beginn der Coronainfektion ändern sich die Bedingungen: Das Virus wird durch die zunehmend einsetzende Immunantwort langsam aber beständig zurückgedrängt. Die zweite Phase einer Coronainfektion ist geprägt von der immunologischen Antwort des Organismus und der begleitenden Entzündungsreaktionen. Gleichzeitig können bei nicht wenigen Patienten auch Überreaktionen des Immunsystems auftreten, die für ein Long Covid oder Post Covid maßgeblich verantwortlich sind. Ebenso wie bei den Corona-Impfungen werden auch bei der Infektion Autoimmunreaktionen beobachtet. Es werden dabei Antikörper gebildet, die das eigene Körpergewebe angreifen. Das Immunsystem kann auf diese Weise leider größeren Schaden anrichten, als das Virus selbst. Dies betrifft entzündliche Gewebeschäden vor allem an den Schleimhäuten der Lunge, im Gefäßsystem, am Herzmuskel und im Nervensystem.

Gibt es Maßnahmen, die einer Autoimmunreaktion bei Long Covid und Post-Covid entgegenwirken?

Ja, hierzu ist es wichtig zu wissen, dass es zwei Arten der Immunantwort gibt: die zelluläre Abwehr und die humorale Abwehr. Die zelluläre Abwehr erfolgt vor allem durch T-Lymphozyten, bei der humoralen Immunabwehr werden Antikörper gebildet. Wenn die zelluläre Abwehr nicht effektiv arbeitet, ist der Körper darauf angewiesen, die humorale Abwehr stärker, als es sonst erforderlich wäre, in Gang zu setzen. Dabei entsteht die Gefahr der Auslösung von Autoimmunerkrankungen.

Wie bereits besprochen stärken Vitamin C und D das zelluläre Immunsystem, ebenso Mineralstoffe, Vitamine. Auch die Energieversorgung durch die sogenannten Mitochondrien in jeder Zelle ist effektiver. Auf diese Weise können Abwehrzellen von Anfang an durchschlagender arbeiten und den Virus effektiver abfangen, sodass der Entzündungs-Stress und die Aktivierung der Antikörper ausgewogener moduliert werden können. Moderate Entzündungsreaktionen und ein effektiv modulierendes Immunsystem sind wichtige Faktoren bei der Vorbeugung von Autoimmunreaktionen und der Entstehung von Post Covid oder Long Covid.

Durch Virusinfekte können Autoimmunprozesse und dadurch bedingte Organschänden ausgelöst werden, wie dies beispielsweise bei Typ1 Diabetes oder Morbus Addison (Zerstörung der Nebennieren) der Fall ist.

Beseitigung von infektiösen Restbeständen.

Erreger können sich phasenweise wieder reaktivieren, ganz besonders dann, wenn der Körper erschöpft ist und das Immunsystem nicht mehr effektiv seine Aufgaben erfüllen kann. Dieser Mechanismus ist bei verschiedenen Mikroorganismen bekannt, wie beispielsweise beim Epstein-Barr-Virus, Herpes zoster Virus, der Borreliose, Rickettsiose oder Chlamydiose. Diese persistierenden (dauerhaften) Keime nutzen eine vorübergehende Schwäche des Immunsystems, um sich erneut zu aktivieren und als „Trittbrettfahrer“ eine akute Infektion zu nutzen. Es kommt zu einem schwereren Krankheitsbild und auch nicht selten zu einem verzögerten Heilungsverlauf.

Auch wenn bereits Fehlreaktionen im Immunsystem entstanden sein sollten, besteht die Chance, dass die Autoimmunreaktionen langsam über Monate schwächer werden. Eine solche Down-Regulation von Autoimmunantworten wird durch Ruhe, das bedeutet Prävention von Reaktivierungen persistierender Infektionslasten, regelmäßige und optimale Versorgung der Abwehrzellen mit Mikronährstoffen im Rahmen unterstützt. Mediziner mit einer Spezialisierung für integrative Medizin, biologische Medizin oder funktionelle Medizin sind mit entsprechenden Behandlungsmethoden vertraut.

Erschöpfung bei Long Covid und Post Covid ist messbar und behandelbar. Esantera steht Ihnen mit einem vielfältigen Angebot an Hormon- und Stoffwechseltests, Informationen zu erweiterter Diagnostik und Therapie sowie professionellen Beratungen zur Verfügung. Unser Team begleitet Sie unter Leitung von Dr. med. Neidert mit fundiertem Fachwissen zurück auf Ihrem Weg zur Gesundheit.

Fazit

Nach einer akuten Coronaerkrankung haben die Patienten vielversprechende Möglichkeiten, ihre Gesundheit wieder ins Gleichgewicht zu bringen, potenziellen Langzeitbeschwerden vorzubeugen und den Körper nachhaltig wieder aufzubauen. Sowohl Antioxidantien, immunstärkende, immunmodulierende und antivirale Therapiemöglichkeiten stehen jedem informierten Betroffenen zur Verfügung, um die Rekonvaleszenz zu beschleunigen.

Literatur:
Stephen H. Buhner: Pflanzliche Virenkiller. Immunstärkung und natürliche Heilmittel bei schweren und resistenten Virusinfektionen. ISBN-13: 9783946245018. ISBN-10: 3946245013

Aruna M. Siewert: Pflanzliche Antibiotika. ISBN-13: 9783833875939 ISBN-10: 3833875933

Schreiben Sie einen Kommentar