Rotationstest bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Chronische Erkrankungen entstehen häufig auf dem Boden einer unbemerkten Fehlfunktion des Darmes, wobei hochgiftige Abbauprodukte entstehen können. Um herauszufinden, welche Nahrungsmittel den Darm unbemerkt überlasten, ist eine Nahrungsmitteltestung (Rotationstest) gut geeignet. Nach einer Schonphase werden Lebensmittel schrittweise auf Verträglichkeit geprüft. Es ist dabei sehr wichtig, keine Nahrungsmittel zusätzlich zu „naschen“. Bereits durch einen einmaligen Fehltritt kann eine Spätreaktion auftreten, die das Testergebnis für mehrere Tage verfälscht.

Die 3 Phasen des Rotationstests

  1. Phase: Bestandsaufnahme: Messung der Darmvitalität
  2. Phase: Darmruhe: Erholung, Reduktion von entzündlichen und allergischen Reaktionen
  3. Phase: Rotationstest: Stufenweise Austesten von Nahrungsmitteln

Bestandsaufnahme

An den ersten drei Tagen erfolgt lediglich eine Messung der Darm- und Körpervitalität bei unveränderten Ernährungsgewohnheiten: vor dem Essen und jeweils nach dem Essen.

 Puls­schlag (HRV)\ Darmreaktion\ Nahrung Puls­schlag (HRV)\ Darmreaktion

Frühstück          
Mittagessen         
Abendessen          

Frühstück          
Mittagessen         
Abendessen          

Frühstück          
Mittagessen         
Abendessen          

Darmruhe

Für mehrere Tage jeweils nur kleine Portionen gut verträglicher Grundnahrungsmitteln (z. B.: Pellkartoffeln, Reis, Zucchini, Fenchel, Brokkoli, jeweils mit kleinen Portionen Naturöl) essen, bis sich die Messwerte und auch die körperliche Verfassung bessern (Nachlassen von Blähungen, Völlegefühl, weniger Müdigkeit und eventuell andere Symptome).

Damit erst einmal Ruhe eintritt, sollten die häufigen Störfaktoren wie Milchprodukte, Getreideprodukte, Nüsse, Ei-Erzeugnisse, Fruchtsäfte, Obst (Fruktose) und Süßigkeiten zu Anfang auf jeden Fall gemieden werden, da hier besonders häufig Unverträglichkeiten auftreten.

Rotationstest: Die Regeln

Dem Speiseplan werden schrittweise neue Nahrungsmittel hinzugefügt. Dabei ist es wichtig, folgende Regeln zu verstehen:

  • Spätreaktionen können auch nach drei Tagen noch eintreten, deshalb darf nur in Drei-Tages-Schritten vorgegangen werden.
  • Damit die Liste dennoch zügig wachsen kann, dürfen nach drei Tagen jeweils drei neue Nahrungsmittel getestet werden.
  • Tritt eine Verschlechterung ein, werden alle drei weggelassen, bis wieder Ruhe im Darm eingetreten ist. Dann einzeln Austesten.
  • Häkchen bedeutet verträglich, Kreuz machen bei Unverträglichkeit.
  • Wichtig ist: Nur aus der Ruhe heraus ist eine deutliche Beschwerdebesserung beziehungsweise eine Steigerung der Vitalität zu beobachten. Deshalb muss erst eine Basis geschaffen werden. Dies geht nur dadurch, dass alle Störfaktoren konsequent ausgeschaltet werden. Von Woche zu Woche wird der Speiseplan aufgrund der größer werdenden Liste erlaubter Nahrungsmittel wieder vielfältiger.
  • Der Test kann auch nach einigen Tagen unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden.
  • Puls-Messungen sind nur nach 5-minütigem ruhigen Sitzen verwertbar, sonst werden nicht die Veränderungen der Darmreaktion, sondern die Kreislaufreaktionen nach körperlicher Bewegung gemessen.

Für den Provokations-Test kann zum Beispiel mit Weizenbrot, Milch und Ei begonnen werden. Bei zuvor genannten Nahrungsmitteln ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch, dass in den folgenden drei Tagen erneut Unverträglichkeiten auftreten.

Beispiel für dreitägige Testphasen:

  1. Weizenbrot, Milch und Ei
  2. Tomate, Paprika, Karotte
  3. Gurke, Haselnüsse, Senf
  4. Kiwi, Apfel, Ananas

Der weitere Testverlauf kann individuell gestaltet werden. Sollten unklare Messergebnisse auftreten, besteht die Möglichkeit einer ergänzenden Funktionsdiagnostik. Hierzu können Sie sich gerne in unserer Praxis melden. (Dr. med. Neidert, April 2014)

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