Adrenalin – schnelle Power bei akutem Stress

Das Stresshormon Adrenalin wird in der Nebenniere gebildet und bei physischen/psychischen Belastungen ausgeschüttet. Seine Hauptfunktion ist die Anpassung des Herzkreislaufsystems und des Stoffwechsels an stressbedingte Belastungen. Adrenalin steigert u.a. die Pulsfrequenz, das Herzminutenvolumen und den Blutdruck. Durch die Ausschüttung des Adrenalins werden Zucker und Fette für den höheren Energiebedarf bereitgestellt. Über erhöhte Atemfrequenz wird der für die Energiegewinnung in den Zellen benötigte Sauerstoff zur Verfügung gestellt.

Das Adrenalin wird schnell abgebaut. Bei andauerndem Streß wird durch die dauernd erhöhten Adrenalin- und Noradrenalinausschüttung der Blutdruck erhöht und der Blutzuckerspiegel steigt an. Dadurch wird das Herz überbelastet und die Immunfunktion geht zurück.

Ein hoher Adrenalinwert kann neben Stress auch auf folgende Ursachen zurückgeführt werden: Medikamente (L-Dopa, Tetrazykline), Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee oder Unterzucker (zu viel Insulin, Hunger). Exzessiv hohe Adrenalinwerte kommen beim Phäochromozytom vor, einem sehr seltenen Tumor der Nebenniere.

Verminderte Adrenalinwerte können durch einen Funktionsausfall der Nebenniere oder durch bestimmte Medikamente (z. B. Langzeittherapie mit Resorpin, Guanethidin, Clonidin) entstehen. Niedrige Adrenalinwerte werden außerdem bei Personen mit dem chronischen Müdigkeitssyndrom, starker Einschränkung der Konzentrationsfähigkeit und beim Burn-Out-Syndrom beobachtet.