Überwindung von Angst, Angststörungen und Phobien: Ein Weg zur Freiheit

Fast jeder hat schon einmal das Gefühl von Angst erlebt: Höhenangst, Angst vor Spinnen, ein unbehagliches Gefühl, wenn man nachts allein durch eine dunkle Straße geht. In einigen Fällen ist Angst durchaus sinnvoll, aber wenn sie überhandnimmt, kann sie das tägliche Leben stark einschränken. Hier untersuchen wir das Phänomen der Angst genauer, beleuchten ihre Ursachen und Symptome und stellen verschiedene Ansätze vor, um sie zu überwinden, einschließlich der Selbstregulation und der selbstorganisatorischen Hypnotherapie.

Was ist Angst?

Angst ist ein Affekt, der in den Nervenzellen des Hirnstamms entsteht, einem Bereich tief im menschlichen Gehirn am oberen Ende des Rückenmarks. Hier werden grundlegende Affekte verarbeitet, die mächtiger sind als alltägliche Emotionen (LeDoux, 1996).

Der Hirnstamm steuert auch Kampf- und Fluchtreaktionen sowie den Totstellreflex. Diese Funktionen dienen dem unmittelbaren Überleben und sind sehr mächtig und nicht willentlich beeinflussbar. Aus der Traumaforschung wissen wir, dass bei Gefahr zunächst Kampf- und Fluchtreaktionen aktiviert werden. Angst tritt erst dann ins Spiel, wenn es keinen Ausweg gibt, die Gefahrensituation adäquat zu lösen (Van der Kolk, 2014).

In unserer modernen Welt erleben jedoch viele Menschen Angst in einer pathologischen Form, die sich zu einer sogenannten Angststörung entwickeln kann. In solchen Fällen kann Angst anstatt zur Sicherung des Überlebens die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Ursachen für Angst und Angststörungen

Pathologische Angst kann viele Ursachen haben. Psychologische Faktoren können dazu gehören, wie zum Beispiel chronischer Stress, Burnout, Depressionen oder Zwangsstörungen. Auch körperliche Ursachen können Auslöser für Angststörungen sein, einschließlich Herzkrankheiten, Cortisolmangel, Schilddrüsenstörungen, Erkrankungen der Atemwege oder des Nervensystems, chronischer Stress oder Schlafmangel (Bandelow et al., 2017).

Interessanterweise sind auch chronische Infektionen wie Herpes und Borreliose möglicherweise weitaus häufiger für die Entstehung von Angststörungen verantwortlich als bisher angenommen (Hoffman et al., 2020). Diese können durch entzündliche Reaktionen in Hirnarealen und die Interaktion von oxidativem Stress, Entzündungsreaktionen und neuroendokriner Destabilisierung zu Angststörungen führen.

Fast jeder kennt wahrscheinlich das Gefühl von Angst: Höhenangst, Angst vor Spinnen, ein mulmiges Gefühl, wenn man nachts allein durch eine dunkle Straße gehen muss. In einigen Fällen macht Angst durchaus Sinn – nehmen Angstgefühle jedoch Überhand, können sie den Alltag massiv einschränken.

Was ist Angst genau?

Als Angst bezeichnet man in der Medizin einen Affekt, welcher in den Nervenzellen des Hirnstamms, einem sehr tief im menschlichen Gehirn gelegenem Hirnareal am oberen Ende des Rückenmarks entsteht. Hier werden Affekte verarbeitet, die grundlegender sind als alltägliche Emotionen.

Im Hirnstamm werden Kampf- und Fluchtreaktionen wie auch der Totstellreflex gesteuert. Diese Funktionen dienen dem unmittelbaren Überleben und sind sehr mächtig und nicht willentlich beeinflussbar. Aus der Traumaforschung ist bekannt, dass bei Gefahr zunächt Kampf- und Fluchtreaktionen gesteuert werden. Hier kommt noche keine Angst ins Spiel. Wenn aber kein Ausweg besteht, die Gefahrensituation adäquat zu lösen, treten Angstgefühle auf, welche ursprünglich eine lebenssichernde Funktion übernahmen. 

Heutzutage allerdings besteht bei vielen Menschen Angst in einer krankhaften Form, welche in einer sogenannten Angststörung auftritt und sich teilweise sogar zu einer Angst vor der Angst entwickeln kann. In solchen Fällen kann Angst die Lebensqualität stark beeinträchtigen, anstelle dazu beizutragen das Überleben zu sichern.

Entsteht eine Angst nicht aus Furcht vor einem konkreten Objekt oder einer konkreten Situation, sondern ohne konkreten Anlass, oder ist der Betroffene dauerhaft von Ängsten geplagt und eingeschränkt, spricht man von einer krankhaften Angststörung, die dann nicht selten auch medizinischer Behandlung bedarf.

Ursachen für Angst & Angststörungen

Angst in krankhafter Form kann viele Ursachen haben, wobei zunächst die psychologischen Ursachen beleuchtet werden sollen. Beispielsweise können Menschen, die an einer chronischen Krankheit leiden, welche wie im Falle von AIDS lebensbedrohliche Züge hat, Angstzustände entwickeln, die sich aufgrund der Ungewissheit ihrer Situation nicht mehr lösen und sich so zu einer krankhaften Angst entwickeln.

Doch auch seelische Erkrankungen wie

  • Stress,
  • Burnout oder
  • Depressionen oder
  • Zwangsstörungen

können krankhafte Angst mit sich bringen. Ebenso körperliche Ursachen können der Auslöser für eine krankhafte Angst sein, zum Beispiel in Form von

  • Herzkrankheiten,
  • Cortisolmangel im Rahmen einer Nebennierenschwäche,
  • Schilddrüsenstörungen,
  • Erkrankungen der Atemwege,
  • Erkrankungen des Nervensystems,
  • chronischem Stress oder
  • Schlafmangel.

Auch Alkohol und Drogen können sich negativ auswirken, sowohl auf der akut bewusstseinsverändernden Ebene, die zu einer situativen Angst führen kann, als auch auf der langfristigen Ebene durch eine Störung des Hormonhaushalts, Stoffwechselstörungen und langfristige Wahrnehmungsänderungen. Auch beim Entzug von Suchtmitteln kann es zu panikartigen Angstzuständen kommen.

Chronisch persistierende Infektionen mit Viren der Herpes-Gruppe und Borrelien u.a. sind möglicherweise weitaus häufiger für die Entstehung von Angststörungen verantwortlich, als bisher vermutet. Ein besonders wichtiger Auslösemechanismus für Panik und psychotische Störungen sind entzündliche Reaktionen in Hirnarealen durch das infektbedingt komplexe Zusammenwirken von oxidativem Stress (ROS, NOS), Entzündungsreaktionen, zunehmendem toxischen Energiedefizit (Mitochondriopathie) und neuroendokriner Destabilisierung, wird vor allem eine anhaltende Insuffizienz (Schwäche) der hormonellen (CRH, Cortisol) und neuralen (Serotonin, Noradrenalin) Stressachsen bewirkt. Auf diese Weise können Entzündungsfaktoren, Serotonindefizit und mangelhafte Energieproduktion ein unsichtbarer Auslöser von Angststörungen darstellen, die durch eine alleinige psychotherapeutische Behandlung nur unzureichend in den Griff zu bekommen sind – um so mehr durch neue therapeutische Wege zur Reduktion der Keimlast und gezielter Stärkung der Immunabwehr.

Symptome von Angst

Angst kann sich auf verschiedene Arten äußern, und diese sind nicht immer offensichtlich. Neben den klassischen emotionalen Anzeichen kann Angst auch in körperlichen Symptomen zum Ausdruck kommen. Diese umfassen, sind aber nicht beschränkt auf:

  • Benommenheit
  • Schwindelgefühle
  • Kalte oder schwitzende Hände
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Zittern
  • Leise Stimme
  • Weit geöffnete Augen

Chronische Angstzustände, die über Wochen, Monate oder sogar Jahre anhalten, können den Körper ermüden und zu Zuständen der Erschöpfung und Arbeitsunfähigkeit führen.

In ihrer gesteigerten Form als Panik kann Angst die Leistungsfähigkeit des Körpers maximieren, verhindert jedoch klares Denken, da der Überlebenstrieb dominiert. Zusätzliche Symptome können hierbei auftreten, wie:

  • Hyperventilation
  • Hitzewallungen
  • Vermehrtes Herzklopfen
  • Übelkeit

Therapie und Behandlung: Was tun gegen Angst?

Es gibt gute Nachrichten: Niemand muss mit ständiger Angst leben. Es gibt eine Vielzahl an Maßnahmen und Techniken, die angewendet werden können, um die Angst zu kontrollieren. Diese reichen von Selbsthilfestrategien über Psychotherapie bis hin zur medikamentösen Behandlung.

Ernährung bei Angst und Panikattacken

Angst entsteht nicht nur im Geist, sondern auch im Körper. Daher ist eine gesunde Ernährung ein wichtiger Aspekt bei der Bekämpfung von Angstzuständen. Bestimmte Nährstoffe können dabei helfen, angstfördernde Gefühle zu vermindern und im Idealfall sogar zu reduzieren. Besonders hervorzuheben ist Tryptophan, eine Aminosäure, die im Gehirn zu Serotonin, dem “Glückshormon”, umgewandelt wird – einem natürlichen “Angstkiller” (Hudson et al., 2007).

Tryptophanreiche Lebensmittel sind zum Beispiel:

  • Nüsse
  • Sonnenblumenkerne
  • Sesam
  • Hafer
  • Hirse
  • Pilze

Zusätzlich sollten raffinierte und isolierte Kohlenhydrate wie Weißmehl oder raffinierter Zucker vermieden werden. Stattdessen sollte eine vollwertige und proteinreiche Ernährung angestrebt werden.

Sport und Bewegung gegen Angstzustände

Sport und körperliche Bewegung haben einen nachgewiesenen positiven Effekt auf den Hormonhaushalt und können somit zur Reduzierung von Angstzuständen beitragen (Herring et al., 2010). Selbst wenn die Betroffenen sich zu schwach für intensiven Sport fühlen, sollte kein zusätzlicher Druck aufgebaut werden. Schon ein kurzer, regelmäßiger Spaziergang kann viel bewirken.

Entspannung und Entschleunigung

Entspannungstechniken und bewusste Atmung können in Angst- und Paniksituationen sehr hilfreich sein. Techniken wie Yoga, Meditation, Achtsamkeitstraining und autogenes Training können einen positiven Effekt auf die Reduzierung von Angstsymptomen haben. Sie helfen, den Geist zu beruhigen und die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, anstatt sich auf zukünftige Sorgen oder vergangene Probleme zu konzentrieren.

Psychotherapie

Die professionelle Unterstützung durch einen Psychologen oder Therapeuten kann bei der Bewältigung von Angststörungen äußerst hilfreich sein. Es gibt verschiedene Therapieformen, die bei Angstzuständen angewendet werden können. Eine der effektivsten ist die kognitive Verhaltenstherapie (CBT). In der CBT lernen Menschen, ihre Denkmuster zu erkennen und zu verändern, die Angst verursachen. Diese Therapieform kann dabei helfen, die Ursachen von Ängsten zu verstehen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln.

Selbstorganisatorische Hypnotherapie

Die selbstorganisatorische Hypnotherapie ist eine Form der Hypnotherapie, die auf dem Prinzip der Selbstorganisation basiert. Es handelt sich um eine patientenzentrierte Methode, bei der der Patient durch eine Art geführte Meditation in einen Zustand tiefer Entspannung und erhöhter Aufmerksamkeit versetzt wird. In diesem Zustand ist der Patient offen für positive Suggestionen und kann besser auf innere Ressourcen zugreifen, um Probleme zu lösen oder Verhaltensänderungen zu erreichen.

Bei Angststörungen kann die selbstorganisatorische Hypnotherapie helfen, die Angstauslöser zu identifizieren und neue, gesündere Reaktionen auf diese Auslöser zu entwickeln. Sie kann dazu beitragen, negative Denkmuster zu durchbrechen und das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit zu stärken.

Einige Studien zeigen, dass Hypnotherapie in Kombination mit CBT die Wirksamkeit erhöhen kann. Zum Beispiel hat eine Studie von Kirsch et al. (1995) gezeigt, dass Patienten, die sowohl CBT als auch Hypnotherapie erhielten, bessere Ergebnisse zeigten als Patienten, die nur CBT erhielten.

Positive Gottesbeziehung

Eine positive Gottesbeziehung kann für viele Menschen eine wichtige Quelle der Unterstützung und des Trostes sein, besonders in Zeiten von Stress und Angst. Glaube und Spiritualität können helfen, ein Gefühl der Verbundenheit und des Sinns im Leben zu vermitteln, was bei der Bewältigung von Angstzuständen hilfreich sein kann.

Für viele Menschen kann das Gebet eine Form der Meditation sein, die hilft, den Geist zu beruhigen und den Fokus von angstauslösenden Gedanken weg zu lenken. Außerdem kann der Glaube an eine höhere Macht dazu beitragen, ein Gefühl der Kontrolle und Sicherheit zu vermitteln, was bei der Bewältigung von Angstzuständen hilfreich sein kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass dies sehr individuell ist und von der persönlichen Glaubensüberzeugung und -praxis abhängt. Nicht für jeden wird eine positive Gottesbeziehung bei der Bewältigung von Angstzuständen hilfreich sein, und es sollte immer darauf geachtet werden, dass der Glaube nicht dazu verwendet wird, das Suchen nach professioneller Hilfe zu vermeiden oder zu verzögern.

Letztendlich ist das Wichtigste, dass Sie eine Methode finden, die für Sie persönlich am effektivsten ist. Dies kann eine Kombination aus verschiedenen Methoden sein, einschließlich Psychotherapie, Medikation, Entspannungstechniken, Hypnotherapie und/oder spiritueller Praxis.

Medikamentöse Behandlung bei Angststörungen

Bevor ein Arzt eine medikamentöse Behandlung anwendet, wird er in der Regel zunächst prüfen, ob ihre Angst nicht auf körperlichen Ursachen basiert. Hier etwas Geduld mitzubringen lohnt sich, denn findet der Arzt die Ursache in Ihrem Körper, kann er nicht nur sowohl die Angst als auch ihre Ursache behandeln, sondern auch Ihrem Körper helfen, wieder richtig zu funktionieren. Zeigen Sie also Gesprächs – und Kooperationsbereitschaft, dann werden Sie hiervor profitieren. Sollte Ihr Arzt nicht von selbst die Schilddrüsenfunktion, Serotonin- oder Cortisolmangel als mögliche Ursache in Betracht ziehen, können Sie ihn freundlich darauf ansprechen. Häufig liegen Ängsten auch ein gestörter Hormonhaushalt , eine Mitochondriopathie (Bestimmung von m2pk im Blut) oder ein Nährstoffmangel zu Grunde.

Liegt der Angst keine körperliche Ursache zu Grunde, kann der Arzt Ihnen eine medikamentöse Behandlung oder eine psychotherapeutische Angsttherapie verordnen. Bei letzterer werden Sie mit Hilfe eines Psychologen nach den Ursachen ihrer Ängste suchen, diese klären und sich den Ängsten stellen.

Fazit: Betroffene müssen sich nicht mit ihrer Angst abfinden

Unterm Strich bleibt zu sagen: Auch wenn die Situation für Betroffene oft ausweglos erscheint, gibt es viele Möglichkeiten, Angst und Panikzustände zu verbessern. Wir empfehlen, zuerst die körperlichen Ursachen abzuklären und parallel den eigenen Lebensstil und Alltag zu hinterfragen.

Oft können schon kleine Schritte große Erfolge bewirken.

Beginnen Sie Ihre Reise zur Selbstentdeckung mit MindActivator

Brauchen Sie einen Weg, um Stress abzubauen und tief zu entspannen? “MindActivator” ist Ihre Lösung. Diese App verwendet Hypnotherapie, um Sie in einen Zustand der Ruhe zu führen, wodurch Sie Zugang zu Ihren verborgenen inneren Ressourcen finden.

“MindActivator” ist mehr als eine App – es ist ein Schlüssel zur persönlichen Entwicklung.

Angepasst an Ihren Zeitplan

Kurze oder längere Sitzungen? “MindActivator” passt sich flexibel Ihren Bedürfnissen an. Trainieren Sie Ihr Gehirn und finden Sie Ihr inneres Gleichgewicht, wann immer es Ihnen passt.

Referenzen

Hudson, C., Hudson, S. P., Hecht, T., & MacKenzie, J. (2007). Protein source tryptophan versus pharmaceutical grade tryptophan as an efficacious treatment for chronic insomnia. Nutritional Neuroscience, 10(1-2), 37-45.

Herring, M. P., O’Connor, P. J., & Dishman, R. K. (2010). The effect of exercise training on anxiety symptoms among patients: a systematic review. Archives of internal medicine, 170(4), 321-331.

Koenig HG. (2009). Research on religion, spirituality, and mental health: A review. Canadian Journal of Psychiatry. 54(5):283-91.

Pargament KI. (2001). The psychology of religion and coping: Theory, research, practice. Guilford Press.

Hammond DC. (2010). Hypnosis in the treatment of anxiety- and stress-related disorders. Expert Review of Neurotherapeutics. 10(2):263-73.

Elkins G, Barabasz AF, Council JR, Spiegel D. (2015). Advancing Research and Practice: The Revised APA Division 30 Definition of Hypnosis. International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 63(1), 1-9.

Flammer E, Alladin A. (2007). The Efficacy of Hypnotherapy in the Treatment of Psychosomatic Disorders: Meta-analytical Evidence. International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 55(3), 251-274.

Kirsch, I., Montgomery, G., & Sapirstein, G. (1995). Hypnosis as an adjunct to cognitive-behavioral psychotherapy: A meta-analysis. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 63(2), 214–220.

Schreiben Sie einen Kommentar