Migräne: Ursachen, Symptome und Behandlung

Migräne: Was ist das?

Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die sich durch anfallsartige Kopfschmerzen äußert und häufig von weiteren Symptomen wie Übelkeit oder Lärmempfindlichkeit begleitet wird. Oft ist der Leidensdruck bei Migräne-Patienten sehr hoch, da die Anfälle sehr heftig sein können und stark in den Alltag der Betroffenen eingreifen.

Symptome der Migräne:

Migräne-Patienten durchleiden bei einem Migräne-Anfall verschiedene Krankheitszeichen, dabei sind die häufigsten:

  • meist pulsierende oder pochende Kopfschmerzen, die oft einseitig sind
  • Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Licht
  • Bewegung verschlimmert die Beschwerden
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Wahrnehmungsstörungen

Migräne-Anfälle sind in der Regel von kurzer Dauer (einige Stunden), sie können aber auch zwei bis drei Tage lang anhalten. Viele Patienten leiden gleichzeitig unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder selten auch unter einer echten Nahrungsmittelallergie.

Was ist Migräne mit Aura?

Ungefähr zehn Prozent der Migräne-Patienten erleben eine besondere Vorphase des Migräne-Anfalls, die sogenannten Aura.

Typische Aura-Symptome sind verschiedene neurologische Störungen:

  • Sehstörungen
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Gefühlsstörungen
  • Lähmungserscheinungen
  • Kopfschmerzen treten meist morgens auf und werden unter Belastung stärker

Ursachen der Migräne: Was passiert im Körper?

Komplett erforscht ist die Ursache der Krankheit noch nicht. Als eine wesentliche Ursache vermutet die aktuelle Forschung eine Störung des Serotonin-Gleichgewichtes im Gehirn. Dies betrifft also die Regulation von Botenstoffen (Neurotransmittern) im Gehirn. Serotonin hemmt die Schmerzentwicklung. Die familiäre Häufung von Migräne lässt vermuten, dass eine genetisch bedingte Veränderung dazu führt, dass Serotonin nicht in der gewohnten Weise die Schmerzausbreitung hemmen kann. Es lässt sich nur in Ausnahmefällen ein einzelnes Gen für die Krankheit verantwortlich machen, wahrscheinlicher sind mehrere genetische Bedingungen (polygenetisch). Außerdem muss die Veranlagung dann durch Trigger aus der Umgebung ausgelöst werden.

Allerdings kann man zusätzlich eine allergische Reaktion des Immunsystems nachweisen.

Umwelteinflüsse bei Migräne

Bestimmte äußere Faktoren können eine Attacke auslösen oder diese begünstigen:

  • Ernährung
  • Stressbelastung
  • Wetterverhältnisse
  • andere Umweltreize

Zudem gibt es disponierende, vererbte Faktoren, die das Auftreten der Migräne begünstigt. Dies zeigt die familiäre Häufung der Erkrankung.

Die vier Phasen der Migräne

Trotz individuellem Verlauf kann man die Migräne üblicherweise in vier Phasen unterteilen. Diese sind:

  • Frühphase
  • Auraphase
  • Kopfschmerzphase
  • Rückbildungsphase

Zwischen den Phasen findet eine sogenannte Migration statt, also das stetige Zunehmen und langsame Abnehmen der Symptome. Die Dauer der einzelnen Phasen variiert je Patient.

Wer ist von Migräne betroffen:

Migräne ist in der Bevölkerung weit verbreitet: Bis zu 18 Prozent aller Frauen und sechs Prozent aller Männer, insbesondere im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, sind davon betroffen. Dabei kann eine familiäre Häufung von Migräne-Fällen beobachtet werden, was die Theorie zur genetischen Veranlagung bestärkt.

Präventionsmöglichkeiten: Vorbeugung von Migräne

Um den Anfällen vorzubeugen, sollten die auslösenden Faktoren festgestellt werden, um diese nach Möglichkeit zu vermeiden. Des Weiteren kann das Erlernen und Ausüben von Entspannungstechniken und die Stressbewältigung hilfreich sein. Auch Meditation und genügend Bewegung und körperliche Aktivität können vorbeugend wirken. Für einige Betroffenen ist es sinnvoll, den Konsum von Kaffee, Rotwein oder Schokolade genau zu kontrollieren. Das ist individuell unterschiedlich, denn bei anderen Patienten wird beobachtet, dass diese eher Attacken erleiden, wenn sie zum Beispiel eher wenig Kaffee trinken.

Bei akuten Anfällen hilft es vielen Betroffenen, sich in ruhige und abgedunkelte Räume zurückzuziehen. Außerdem sollte die verordnete Schmerzmedikation rechtzeitig eingenommen werden.

Diagnose: Wie wird Migräne festgestellt?

Bei der Migräne-Diagnostik werden erstmal andere Kopfschmerzarten oder Auslöser ausgeschlossen. Dazu zählen:

  • Spannungskopfschmerzen
  • Kopfschmerzen durch zu hohen Blutdruck oder Blutarmut
  • Schilddrüsenstörungen
  • Hormonelle Einflüsse
  • Bestimmte Medikamente
  • Cluster-Kopfschmerzen
  • Kopfschmerzen durch Flüssigkeitsmangel
  • Wetterbedingte Kopfschmerzen

Wenn dieses Ausschlussverfahren beendet wurde, müssen erstmal andere neurologische Krankheiten ausgeschlossen werden, dazu kommen Verfahren wie Computer-Tomographie, EEG oder Kernspin-Tomographie zum Einsatz. Insbesondere muss geprüft werden, ob Entzündungen oder Tumore im Kopfbereich vorhanden sind.

Was hilft? Therapiemöglichkeiten:

Migräne muss nicht als Schicksal hingenommen werden. Die bestmögliche Methode ist vorerst die Vermeidung der bekannten Auslöser. Zudem kann eine Vorstufe des Botenstoffs Serotonin die Einnahme von Schmerztabletten überflüssig machen.