Haarausfall in den Wechseljahren: Was tun?

Was genau die Wechseljahre sind und welche Beschwerden noch vorkommen können, erfahren Sie in unserem ausführlichen Artikel über die weibliche Menopause. Eines der Symptome, das viele Frauen in dieser Zeit stark belastet – sowohl physisch, als auch psychisch und emotional – ist Haarausfall. In diesem Artikel sehen wir uns das Thema „Haarausfall in den Wechseljahren“ deswegen etwas genauer an. Eines vorab: Keine Sorge, man kann in den meisten Fällen etwas dagegen tun!

Hormonell bedingter Haarausfall

In den Wechseljahren lässt die Produktion der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron nach. Östrogene sind wichtig für ein gesundes Haarwachstum. Progesteron steigert die Kollagenbildung im Körper. Kollagen sorgt für gesunde, elastische und starke Haare. Zudem kann ein Kollagenmangel einen Haarausfall begünstigen.

Um eine Fehlbehandlung oder eine „Behandlung auf Verdacht“ zu vermeiden, sollte zuerst abgeklärt werden, wo genau ein Mangel oder ein Ungleichgewicht vorherrscht. Das können Sie mittels Bluttest bei Ihrem Gynäkologen oder ganz einfach per Speicheltest zuhause herausfinden – wir empfehlen hierfür zum Beispiel unseren Balance-Test.

Gesundheit für die Haare

Wichtig für ein gesundes Haarwachstum ist auch die allgemeine Gesundheit. Damit die Haare besser mit den Umstellungen der Wechseljahre umgehen können, ist es wichtig auf Ihre Gesundheit und sich selbst zu achten. 

Entspannung

Stress wirkt sich langfristig generell schlecht auf den Körper aus. Wenn der Körper an sich schon unter der Umstellungsarbeit der Wechseljahre leidet, ist er leichter dafür anfällig – und zwar nicht nur emotional, sondern auch physisch: Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol werden im Körper vorrangig behandelt – hier wird gern das Bild des Steinzeitmenschen gezeichnet, für den eine gute Stressreaktion überlebenswichtig war, wenn er zum Beispiel vor einem wilden Tier davonlaufen musste. Heute ist „Alltagsstress“ kaum mehr aus der Gesellschaft wegzudenken – die physiologische Reaktion hat sich jedoch seit der Steinzeit kaum verändert. So wird der Körper auch vom Streit mit dem Partner, dem Hetzen zwischen zwei Meetings oder dem hastig heruntergeschlungene Fast-Food-Mittagessen in einen Stresszustand versetzt, der (solange der Stress nicht abgebaut und für den nötigen Ausgleich gesorgt wird) negativ auf den gesamten Stoffwechsel und die Hormonbalance wirkt.

Achten Sie also auf genügend Erholung und Zeit für sich selbst. Machen Sie immer wieder mal einen Spaziergang oder probieren Sie vielleicht auch Yoga und Meditation für sich aus. 

Ausgewogene Ernährung

Stärken Sie Ihren Körper mit einer gesunden und ballaststoffreichen Ernährung. Dadurch führen Sie dem Körper viele wichtige Nährstoffe zu, die er zur eigenen Stärkung benötigt. Dadurch werden auch die Haare gestärkt und gut versorgt. Bauen Sie viel Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse in Ihren Speiseplan mit ein und kochen Sie, wenn möglich, frisch.

Wir empfehlen zusätzlich, eine entspannte Atmosphäre zum Essen zu schaffen – also weg vom Schreibtisch und ran an den Esstisch. In guter Gesellschaft isst es sich genauso gut wie allein, allerdings empfehlen wir, den Fernseher und das Smartphone zum Essen beiseite zu legen.

Genügend Schlaf

Schlaf ist generell essenziell für unsere Gesundheit. Gerade wenn der Körper selber viel zu arbeiten hat, benötigt er vermehrt Schlaf. Das Schlafhormon Melatonin stimuliert zudem die Haarwurzeln und trägt zu einem gesunden Haarwachstum bei. 

Wer – vielleicht auch als Symptom der Wechseljahre – unter Ein- oder Durchschlafbeschwerden leidet, dem möchten wir die Sorge nehmen: Auch das kann ganz normal sein und sich im Laufe der Zeit wieder einpendeln. Hilfreich hier sind feste Rituale vor dem Zu-Bett-Gehen, beruhigende Kräutertees, Meditation und eine feste Schlafenszeit.

Zusätzlich kann eine Stunde Smartphone-freie Zeit oder zumindest ein Blaulichtfilter auf elektronischen Geräten helfen, die Melatoninproduktion anzukurbeln und so für einen besseren Schlaf sorgen.

B-Vitamine

Vor allem die Vitamine B12, B6 und Folsäure sind wichtig für gesunde und starke Haare. Diese sind in tierischen Lebensmitteln, Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse enthalten. Achten Sie auf eine regelmäßige Zufuhr dieser Vitamine. Mehr über B-Vitamine können Sie hier erfahren.

Eisen

Dieses Mineral sorgt für die Sauerstoffversorgung der roten Blutkörperchen. Auch für die Haarwurzel ist es wichtig, dass die Kopfhaut gut mit Blut versorgt wird. Eisen ist vor allem in rotem Fleisch, Fisch und Eiern enthalten. Aber auch in Haferflocken, Spinat, Bohnen, Kichererbsen, Linsen, Schwarzwurzel, Kresse, Grünkohl und Erbsen ist viel Eisen enthalten.

Achten Sie nur darauf, dass Sie diese Lebensmittel nicht mit Milchprodukten kombinieren und stattdessen eine Portion Vitamin C dazugeben. Vitamin C fördert die Eisenaufnahme, während Milchprodukte die Aufnahme hemmen.

Wer direkt zum Frühstück seinen Eisenbedarf decken möchte, kann zum Beispiel auf ein Porridge mit Pflanzenmilch und Beerenkompott zurückgreifen und dazu einen Orangensaft trinken. 

Zink

Für ein starkes Immunsystem ist das Mineral Zink unerlässlich. Davon profitieren in weiterer Folge auch wieder die Haare. Schalentiere gehören zu den zinkreichsten Lebensmitteln. Aber auch Milchprodukte, Vollkorn, Soja und Bohnen enthalten Zink. 

Wichtig ist, dass Sie auf sich achten und auf Ihren Körper hören. Fangen Sie am besten gleich mit einem gesunden Lebensstil an, um eventuellen Beschwerden vorzubeugen. Wenn Sie schon an Haarausfall leiden, ist es nie zu spät etwas für sich selbst und Ihrem Körper zu tun, damit es wieder besser wird. 

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