Östrogen wird oft mit “Befindlichkeitsstörungen” in den Wechseljahren in Verbindung gebracht – dabei kommen Störungen im Östrogenhaushalt auch in jüngeren Jahren schon vor und bleiben dort oft unerkannt.
Östrogene gehören zu den wichtigsten weiblichen Sexualhormonen und steuern wichtige Prozesse im weiblichen Zyklus. Doch Achtung: Auch Männer produzieren kleinere Mengen an Östrogen, ein Östrogen-Ungleichgewicht kann also nicht nur Frauen betreffen.
Symptome bei Östrogenmangel
Estradiol ist in der Lage, den Knochenabbau leicht zu verlangsamen, diese Wirkung ist jedoch nur für 2-3 Jahre nachgewiesen. Liegt ein Östrogemangel vor, dann können folgende Symptome typischerweise beobachtet werden:
- Unreine Haut,
- Haarausfall,
- Schlaflosigkeit,
- beschleunigte Demenz,
bei Frauen speziell:
- Abgeschlagenheit,
- Libidoverlust,
- Schwitzen und
- Hitzewallungen.
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Diagnose
Gerade bei empfindlichen Hormon-Störungen sollte man es vermeiden, auf Verdacht zu behandeln und Medikamente zu geben – wer einen Östrogenmangel vermutet, kann diesen beim Gynäkologen oder mittels Speicheltest zu Hause abklären lassen.
Generell bietet es sich an, nicht nur den Östrogen-Wert, sondern auch dessen Gegenspieler Progesteron und den potenziellen Auslöser Cortisol zu prüfen.
Ursachen für einen Östrogenmangel
Ursache für einen Östrogenmangel sind nicht selten stressreiche Lebensbedingungen, die zunächst zu einer vermehrten Cortisolproduktion in den Nebennieren führen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung tritt ein Cortisolmangelsyndrom auf, welches auch Nebennierenschwäche genannt wird. Die Nebennierenschwäche zählt zu den wichtigsten Faktoren eines Östrogenmangels.
Auch eine Schilddrüsen-Fehlfunktion kann im Zusammenhang mit einem Östrogenmangel stehen, weswegen empfohlen wird, die Schilddrüsenhormone ebenfalls zu überprüfen, wenn der Verdacht auf einen Östrogenmangel vorliegt.
Therapie & Behandlung
Schulmedizinisch wird oft mit einer Hormonersatztherapie gearbeitet – hier werden künstliche Östrogenpräparate verabreicht, die den Mangel beheben sollen.
Estradiol ist hierbei das “Hauptöstrogen” mit der stärksten Wirkung im Organismus. Estradiol wird von der Schulmedizin seit Jahren in künstlicher Form als Schutz gegen Osteoporose, auch gegen Hitzewallungen und andere Befindlichkeitsstörungen eingesetzt.
Die oft eingesetzte Östrogentherapie wird allerdings in Fachkreisen schon seit Langem kontrovers diskutiert – zum einen aufgrund der Nebenwirkungen, die Östrogenpräparate mit sich bringen, zum anderen auch deswegen, weil die reine Beseitigung des Mangels das Problem nicht an der Ursache angeht, sondern rein symptomatisch wird. Das eigentliche Leiden bleibt damit oft unbeachtet.
Natürliche Therapiemöglichkeiten
In der biologischen Medizin halten wir natürliche Therapieformen, die die Ursache eines Mangels behandeln, anstatt nur auf die Symptome zu schauen, für die bessere Lösung.
Je nach ausgemachter Ursache ist die Therapie also eine andere – allgemein kann man jedoch sagen, dass die meisten Betroffenen gut daran tun, sich um ihre Darmgesundheit zu kümmern und ihr Stresslevel zu reduzieren.
An dieser Stelle möchten wir noch einmal betonen: Auch pflanzliche Medikamente sind Medikamente und haben eine gewisse Wirkung – deswegen sollte die Ursachenfindung an erster Stelle stehen, um nicht versehentlich eine kontraindizierte Behandlungsform zu wählen.