Cortisol & Cortisolmangel

Cortisol wird unberechtigter Weise als schädlich oder gefährlich verkannt und sogar als Hormon des Todes bezeichnet, in Wirklichkeit ist Cortisol aber tatsächlich ein Hormon des Lebens. Es ist Garant des Überlebens in Bedrohung und ein schützender Stoßdämpfer bei Stress aller Art. So hilfreich Cortisol bei der Überwindung von Belastungen und Entzündungen ist, gilt dessen ungeachtet die zeitlose Regel: „Die Dosis macht das Gift!“ Zu viel ist schädlich und zu wenig ist fatal. Nach längerer Überforderung mit Cortisolüberschuss droht die unmerkbar einsetzende Ermüdung, der Cortisolmangel, welcher trotz seiner zunehmenden Häufigkeit meist unerkannt und unbehandelt bleibt – was weitreichende Folgen für Betroffene haben kann.

Cortisol ist neben Adrenalin das wichtigste Stresshormon; die Wirkung hält wesentlich länger an als beim Adrenalin. Es aktiviert den Stoffwechsel, hebt den Blutzuckerspiegel an, verändert die emotionale Stimmungslage und greift massiv in die Immunabwehr ein. Es wirkt in höherer Konzentration stark entzündungshemmend, indem es die spezifische und unspezifische Immunabwehr blockiert. Auch die Aktivität der NK-Zellen wird gehemmt, wodurch Infektanfälligkeit resultiert. In niedriger Dosierung wurde interessanterweise eine entscheidende Leistungssteigerung des Immunsystems bei Infektionen festgestellt. Dazu weiter unten mehr …

Cortisolmangel Symptome

Ganz klassisch äußert sich ein Cortisolmangel in andauernder Erschöpfung, die in Ruhephasen stärker hervortreten kann. Insgesamt wird Stress bei Cortisolmangel wesentlich schlechter toleriert. Oft kommt ein Cortisolmangel Hand in Hand mit einer Nebennierenschwäche, weswegen eine Reihe weiterer Symptome charakteristisch mit Cortisolmangel in Verbindung gebracht werden können, darunter:

  • Leichte Depression
  • Lebensmittelallergien und Asthma
  • vermehrte Anstrengungen, den Anforderungen des Tages gerecht zu werden
  • Verminderte Fähigkeit, mit Stress umzugehen
  • trockene und dünne Haut
  • Hypoglykämie (Unterzuckerung)
  • niedrige Körpertemperatur
  • Nervosität
  • Herzklopfen
  • unerklärbarer Haarausfall
  • Abwechselnd Durchfall und Verstopfung
  • Verdauungsstörungen
  • erhöhte Schmerzempfindlichkeit mit chronischen Schmerzzuständen

Cortisol und Burnout

Burnout beschreibt einen langanhaltenden Zustand von Erschöpfung als Reaktion auf chronische Stressbelastung. In einer immer schneller werdenden Gesellschaft, welche ihre Leistungserwartungen an jeden Einzelnen stetig erhöht, empfinden viele Menschen ihr Alltagsleben häufig als belastend und fühlen sich überfordert. Der Körper kann oftmals kaum zur Ruhe kommen und auch das mentale und psychische Wohlbefinden leiden nicht selten massiv unter dem zunehmenden Druck. Dieser sogenannte „Alltagsstress“ sorgt anfangs für eine vermehrte Ausschüttung von Cortisol. In vielen Fällen bleibt dieser Zustand der chronischen Stressbelastung bestehen und kann dazu führen, dass auch die Nebennierenrinde erschöpft und weniger Cortisol produziert. Unbemerkt kann dies einen Cortisolmangel zur Folge haben und weitere Symptome, wie oben bereits beschrieben, hervorrufen. Fall Sie bereits unter Burnout leiden, ist es von großer Bedeutung nicht nur ihre mentale und emotionale Gesundheit wieder aufzubauen, sondern auch Organe wie die Nebenniere auf eine Erschöpfung zu überprüfen. Sowohl das physische als auch das psychische Wohlbefinden ist essenziell für eine harmonische Lebensführung und beeinflussen einander.

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Diagnose und Behandlung

Einen Cortisolmangel zuverlässig zu diagnostizieren ist nicht ganz so leicht – denn anders als zum Beispiel Adrenalin unterliegt der Cortisolspiegel einer ausgeprägten Tagesrhythmik – was einer isolierten Cortisol-Messung, beispielsweise am Morgen, die Aussagekraft nimmt.

Seit vielen tausend Jahren hängt unser Überleben davon ab, dass bei Gefahr eine maximale Leistung bei Stress bereitgestellt werden kann. Auch wenn die Erschöpfung noch so groß ist, versucht der Organismus eine letzte Reserve aufzubewahren für den Fall, dass Lebensgefahr eintreten könnte. Als Schutzmechanismus schaltet der Körper deshalb auf ein Energiesparprogramm um, damit diese Reserven nicht unnötig verschleudert werden.

Wenn Endokrinologen einen ACTH-Belastungstest durchführen, werden die Not-Reserven und nicht der Grad der Erschöpfung gemessen. Es liegt in der Messmethodik begründet, dass mit endokrinologischen Belastungstests kein durch Nebennierenschwäche begründeter Cortisolmangel dargestellt werden kann.

Die Lösung: Cortisol-Tagesprofil mittels Speicheltest

Anders als Adrenalin wird Cortisol auf Vorrat gebildet, und zwar vorwiegend in der zweiten Nachthälfte und steht morgens für die Tagesaktivität und die Stressbewältigung maximal bereit.

Im Lauf des Tages fällt Cortisol bei jedem Menschen ab. Im Falle einer Überforderung der Nebennieren ist der Cortisolabfall am Abend deutlich stärker als normal. In manchen Fällen tritt eine ganz besondere Funktionsstörung auf: Der Körper schüttet morgens besonders viel Cortisol aus, gefolgt von einem Cortisolmangel im späteren Tagesverlauf.

Ein aussagekräftiges Ergebnis bekommt man also am besten dann, wenn man den Cortisolspiegel zu verschiedenen Tageszeiten testet und den Verlauf der Cortisolwerte über den Tag hinweg beobachtet. Hierfür eignet sich am besten ein Speicheltest, der bequem von zuhause aus durchgeführt werden kann.

Behandlung: Das Problem an der Wurzel packen, die Nebenniere stärken

Wenn Sie Ihren Cortisol-Spiegel an einem ruhigen und entspannten Tag messen, werden Sie ein deutlich anderes Ergebnis erhalten, als wenn Sie Cortisol unter Stressbelastung messen. In einer stressreichen Arbeitswoche wird das Cortisol beispielsweise reaktiv “hochgepeitscht”. 

Das liegt daran, dass Stress die Nebennieren-Hormone, zu denen auch Cortisol gehört, beeinflusst – und daraus lässt sich auch bereits die Handlungs- und Behandlungsempfehlung ableiten: Während eine Behandlung mit Cortisol (beispielsweise als Salbe) meist nur kurzfristige Erfolge bringt, sollte zur langfristigen Genesung die Nebenniere gestärkt und so die Nebennierenschwäche beseitigt werden.

Konkrete Empfehlungen und Informationen zur Nebennierenschwäche finden Sie in dem folgenden Beitrag von Esantera: https://esantera.de/nebennierenschwaeche-symptome-anzeichen/

Was tun bei Cortisolüberschuss?

Wird zu viel Cortisol gebildet oder medikamentös verabreicht, kann es schnell zu einem Überschuss kommen. Mögliche Symptome hier sind:

  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Osteoporose
  • Hautveränderungen
  • Immundefekte
  • Depression

Cortisol: Depressionen und Herzgesundheit

Cortisolüberschuss ist ein häufig unterschätzter Risikofaktor für Zivilisationskrankheiten wie beispielsweise Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen. Die vermehrte Cortisolproduktion wird durch psychosoziale Belastungsfaktoren und viele weitere Stressfaktoren im Stoffwechsel wie beispielsweise stille Entzündungen, Elektrosmog, Fettstoffwechsel, chronisch mikrobielle Belastungen in Körper und Darm ausgelöst und unterhalten.

In einer durchgeführten Studie wurde der Zusammenhang zwischen psychischen Leiden und Herzkrankheiten überprüft und konnte erste Ergebnisse liefern: Das Stresshormon Cortisol könnte dafür verantwortlich sein, dass bei depressiven Erkrankungen das Risiko für koronare Herzkrankheiten erhöht ist und diese sogar bei einer vorliegenden Depression häufiger tödlich verlaufen.

Die Patientengruppen (gesunde Studienteilnehmer, Patienten mit koronaren Herzerkrankungen und depressive Patienten mit koronaren Herzerkrankungen) wurden einem sozialen Stresstest unterzogen, bei der sie verschiedene Aufgaben lösen mussten. Man simulierte eine Situation, in welcher der Cortisolwert im Blut normalerweise unter Anspannung in die Höhe geht. Die anschließenden Analysen der Studienprobanten ergaben, dass bei depressiven Patienten, deren Herz gesund ist (Patienten ohne koronare Herzerkrankung) die Cortisolwerte am höchsten waren.

Man geht davon aus, dass Depressionen mit einer erhöhten Cortisolausschüttung einhergehen. Eine langandauernde Ausschüttung von Cortisol führt langfristig zu Fettablagerungen in den Gefäßen und zur Arterienverkalkung. Diese Faktoren begünstigen das Risiko einer koronaren Herzerkrankung und erhöhen die Prädisposition eines Herzinfarktes.

Wer seinen Cortisolmangel medikamentös behandeln lässt oder aus anderen Gründen einer dauerhaften Cortisolbehandlung unterliegt, sollte deswegen regelmäßig seinen Hormonspiegel prüfen lassen, um den Nebenwirkungen eines Cortisolüberschusses zu entgehen.

Patienten, die schulmedizinisch dauerhaft Cortisol erhalten, profitieren langfristig von entzündungslindernden Maßnahmen aus der Ernährungsmedizin und Molekularmedizin. Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Omega-3-Öle und pflanzliche Adaptogene können helfen, die täglichen Cortisolmedikamente auf natürliche und nachhaltige Weise zu reduzieren.

So können Sie ein Cortisolprofil von zu Hause aus durchführen:
https://esantera.de/shop/cortisol-profil-mit-dhea/